Kandern Narren trotzen den Regengüssen

Weiler Zeitung

Fasnachtsumzug: Tolle Stimmung in Kanderns Innenstadt / Narren mit Schirmen und Regencapes bestückt

Von Sarah Trinler

Den Wettergott hatten Kanderns Fasnächtler nicht auf ihrer Seite: Nachdem am Samstag in der ganzen Region Sonnenschein geherrscht hatte, dominierten am gestrigen Sonntag Regengüsse den Tag. Aber die Narren sind hart im nehmen: Zähne zusammenbeißen hieß es beim großen Fasnachtsumzug in Kandern.

Kandern. Ausgestattet mit Regenschirmen und Regencapes überm Häs starteten die über 30 Cliquen und Guggemusiken aus Kandern und Umgebung pünktlich um 14.11 Uhr ab der Bahnhofstraße den traditionellen Fasnachtsumzug. Zum Takt der Guggenmusik „Nodedaig Chnädder Kandern“, die den Umzug anführte, ging es los. Tapfer spielten die Guggemusiken auf ihren nassen Instrumenten – der fetzigen Musik tat dies keinen Abbruch. Und auch die Cliquen hielten eisern durch: Immer in Bewegung, damit ihnen nicht kalt wurde, verteilten sie je nach Laune Süßigkeiten oder Konfetti. Manchem Zuschauer wurde aber auch mal ein Schnaps ausgeschenkt – zum Aufwärmen von Innen.

Und auch die Kanderner Bürger ließen sich vom Wetter nicht abschrecken und säumten die Straßenränder von Bahnhofstraße bis Blumenplatz, wo der Umzug seinen Abschluss fand. Die Erwachsenen wippten zum Takt der fetzigen Guggemusiken oder zur Musik, die laut von den Umzugswägen dröhnte, die Kinder sammelten eifrig Süßigkeiten. Und wer sich den Narren in den Weg stellte oder versuchte, sich in den hinteren Reihen an den Geschäftsschaufenstern zu verstecken, bekam schnell die Quittung: eine saftige Konfettidusche, die an den nassen Haaren und Jacken noch besser haften blieb als sonst.

Und wie das in Kandern so üblich ist, hatten die Zuschauer gleich zwei Mal die Möglichkeit, sich den Umzug mit den geschmückten Umzugswagen anzusehen. Die „Chanderner Häxe“ und die „Wollbacher Wiigeischder“ machten schon von weitem auf sich aufmerksam: Große Rauchwolken erfüllten die Gassen der Innenstadt, bevor man einen Blick auf die Umzugswagen erhaschen konnte. Auch die „Grabedierer Marzell“ hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen: eine große Rolle aus Plastikfolie hatten sie im Gepäck, die um und über die Zuschauer am Straßenrand gespannt wurde. Praktisch: Manchen diente es als Plane zum Unterstehen und um sich vor dem Regen zu schützen.

Und natürlich durfte auch ein Seitenhieb auf die Pleiten der Kommunalpolitik nicht fehlen: Die Mitglieder der Freien Aktionsgruppe Stroßefasnacht Chander nahmen als Bienen verkleidet am Umzug teil. Bienen? Das Banner auf ihrem kleinen Wagen erklärte den Hintergrund: „Summ summ summ, mir Biene fliege rum. Uff Basel isch es uns viel z’witt, schön wär’s, wenn’s bal ä S-Bahn git“.

Obwohl der Regen nicht weniger wurde, brach die närrische Stimmung auch nach dem Fasnachtsumzug nicht ab: Im Narrendorf, das auf dem Blumenplatz aufgebaut war, wurde noch bis in die Abendstunden die Kanderner Fasnacht gefeiert. Glühwein und Punsch halfen beim Aufwärmen.

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