Von Walter Bronner Kandern-Holzen. Es müssen nicht immer Gold, Silber und echte Perlen sein, wenn von schönem Schmuck die Rede ist. Kreative Kunsthandwerker zaubern auch aus weniger edlen Metallen, bunten Steinen, Muscheln, Glasperlen, ja sogar aus Trockenfrüchten und anderen Naturmaterialien formidable Halsketten, Armbänder, Ohrclips und auch Fingerringe. Ein überaus großes Angebot davon war am Wochenende wieder beim Holzener Kunsthandwerksmarkt anzutreffen.Der erlebte diesmal seine 30. Auflage und war reichhaltiger bestückt und besser besucht als je zuvor. Mit ein Grund für diesen Riesenandrang und die randvoll zugeparkten Wiesen zu beiden Seiten des Ortseingangs war wohl auch der auf den herrlich sonnigen Samstag gefallene „Tag der deutschen Einheit“. Auch am Sonntag herrschte durchweg Hochbetrieb. Allerdings gelangten die Besucher bei ihrem Rundgang von Stand zu Stand im herrschenden Gedränge zuweilen nur langsam vorwärts. Und wie immer wurde die Begegnung von Publikum und Anbieter ein freudiges Wiedersehen, weil zwar fast alles, was die Auslagen präsentierten, auch in den Jahren zuvor schon in Holzen anzutreffen, aber wie immer erneut eine Augenweide war. Die alternativ angehauchte Marktszenerie in der Kirchstraße sowie beim Gotteshaus, rund um das ehemalige Pfarrhaus und in etlichen benachbarten Innenhöfen begeisterte mit ihrem opulent ausgebreiteten Kreativspektrum wieder restlos und stellte einmal mehr jeden noch so kunterbunten Jahrmarkt in den Schatten. Etwa mit den selbstentworfenen kleidsamen Textilien für die heimische Puppensammlung. Ebenso die Kollektionen für extravagante Modeträgerinnen. Genähtes, Gestricktes, Gewirktes oder Gefilztes war da in origineller Vielfalt und Individualität vorhanden, natürlich mit allen dazu passenden Accessoires oder ganz spezielle Kollektionen, wie eine lebensecht in Filz nachgestaltete heimische Vogelwelt. Ideenreichtum und handwerkliches Geschick bezeugten die nützlichen oder dekorativen Holzartikel vom fein gedrechselten Untersetzer bis zur schmucken Vitrine oder zum stabilen Beistelltisch. Dieselbe Objekt- und Gefäßvielfalt präsentierten die Keramikstände. Zu haben waren ferner Lederwaren aller Art, originelle Schmuckkarten, Hobbykunst auf Leinwand, Papier und Holz, Korbwaren, Reisigbesen, Zierobjekte für Haus und Garten sowie Hausmacherprodukte vom Bauernbrot über Linzertorte bis zu feinen Konfitüren und Gelees – von letzteren über 40 verschiedene Sorten an einem einzigen Stand. Dass etliche Dorfbewohner die Gelegenheit nutzten, um ihre Feld- und Baumfrüchte, Gartenblumen und frisch geschnittenen Trauben zu offerieren, bereicherte die Marktszenerie ebenso wie das deftige Bewirtungsangebot im Spielplatzhaus, wo sich vor der Most- und Waietheke stets lange Warteschlangen bildeten und die von Erich Greßlins Oldie-Hela-Trecker angetriebene Apfelreibe im Dauereinsatz war.