Ein Sechser im Lotto ist es für Ebner, wenn zum alten Gasthaus und zur traditionsbewussten Wirtsfamilie noch lokale Sagen und Geschichten kommen: Und in der „Weserei“ ist das sogar hoher Dichterprominenz zu verdanken. Denn entgegen der landläufigen Meinung sei die „Alte Post“ in Müllheim nicht das einzige Gasthaus, das von Johann Peter Hebel in seinen „Allemannischen Gedichten“ namentlich verewigt wurde, erklären Winterhalter und Ebner gemeinsam. „Das Gespenst an der Kanderner Straße“ lautet das Gedicht, in dem es über einen Betrunkenen auf dem Heimweg heißt: „Und wenn er meint, er seig iez bald dehei,/ se stoht er wieder vor der Weserei.“ – „Das ist mir auch schon passiert“, kommentiert Winterhalter trocken.
„Das Gespenst an der Kanderner Straße“ wird auch Thema des Erzählabends in der „Weserei“ sein, der für Ende November geplant ist. Anlässlich des Dreifachjubiläums des Gasthauses sowie der Neuerscheinung des Buches werden Kramers, Winterhalter und Ebner gemeinsam mit weiteren Gästen einen kulinarisch-literarischen Abend gestalten; unter anderem wird Winterhalter aus seinem reichen Anekdotenschatz über die „Weserei“ erzählen.
Zum Abschluss des gemeinsamen Treffens gibt er noch eine Bonus-Geschichte zum Besten, die nicht im Buch enthalten ist. In jungen Jahren habe er seine neue Freundin in der „Weserei“ beeindrucken wollen und die französische Steakspezialität Tournedo mit Artischocken bestellt, erzählt er: „Ich wusste mit dem Zitronenwasser zum Händewaschen nichts anzufangen und habe es als Soße komplett über den Teller geleert.“