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Kandern Skandalträchtiges im Fokus

Weiler Zeitung
Das Motto für die Kanderner Saalfasnacht steht fest. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

FasnachtseröffnungDas Motto steht / Zunftabende im Ochsensaal / Brisante Themen

Traditionell sind die Kanderner Brezele Buebe zur Fasnachtseröffnung mit der Proklamation des Mottos in die neue Fasnachtssaison gestartet. Die Losung „Am beschte duesch no schön winke – au wenn die Furz scho isch am stinke“ begleitet die Saalfasnächtler durch die fünfte Jahreszeit und insbesondere die drei Zunftabende.

Kandern (al). Erdacht hat das Motto in diesem Jahr Oberzunftmeister Johann Albrecht. Bei der endgültigen Auswahl des Mottos hatte der Vorstand der Garde vor allem die derzeit herrschenden Missstände im Hinterkopf, bei denen oftmals noch gute Miene zum bösen Spiel gemacht wird. Da das Motto den übrigen Anforderungen entspricht – es muss sich um einen in alemannisch gereimten Zweizeiler handeln, der sich bildlich darstellen und außerdem sowohl auf die lokalen Verhältnisse als auch auf die „große“ Politik anwenden lässt – kam es zum Zug.

Die bildliche Umsetzung lag in gewohnter Weise bei Wolfgang Ehrl, der einen Mann skizzierte, in dessen entweichenden Gasen einige skandalträchtige Begebenheiten dargestellt wurden. Und wie seit über 40 Jahren hat Reinhard Schnetter den Prolog für das Motto verfasst.

Er streifte in seinen Ausführungen die aktuell brisanten Themen. So kam die Flüchtlingsdebatte genauso „in den Genuss“ närrisch aufbereitet zu werden wie die unsäglichen Pegida-Demonstrationen („Willst du in Deutschland Abschaum sehen – musst du montags nach Dresden gehen“). Aber auch Bayerns Ministerpräsident bekam sein Fett ab („Die Koalition rümpft schon die Nase – bei diesem bayrischen Geblase“).

Selbstverständlich glossierte Schnetter auch den Abgasskandal bei VW und die FIFA-Posse samt dem involvierten Deutschen Fußballbund um die Schmiergeldaffäre zur WM-Vergabe.

Auf Platz zwei bei der Mottowahl landete „Es duet alles nüt nütze – uff em Dreck bliibe mir sitze“, ebenfalls vom Oberzunftmeister, der dritte Platz ging an Nadjy Reichert, die den Spruch „Mit de Arm cha me winke – mit de Bei ginge“ kreiert hatte.

Nach der Mottoenthüllung und dem Verlesen des Prologs ging es zum kulinarischen Teil über, die obligatorische Brezelsuppe, eine nahrhafte Rinderbrühe mit mindestens drei und bis zu maximal elf Brezeln als spezielle Zutat, die der Suppe ihre einzigartige Würze verleihen, kam auf den Tisch.

Nach derzeitigem Stand gehen die Brezele Buebe im Übrigen davon aus, dass ihre Zunftabende 2016 (nochmals) im Ochsensaal stattfinden können. Diese gehen bereits im Januar über die Bühne. Premiere wird am 23. Januar sein, die beiden folgenden Zunftabende werden am 29. Und 30. Januar stattfinden.

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