Kandern Und immer wieder der „Bajazzo“

Weiler Zeitung

Zwei Jahre Singnachmittage des DRK in Kandern: Kleine Feier mit Grundschülern aus Tannenkirch

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Kaffee, Kuchen, nette Gespräche und Gesang – das ist das Konzept der Singnachmittage in Kandern – und diese Mischung kommt bestens an. Seit das Angebot des Deutschen Roten Kreuzes vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, ist die Anzahl der Besucher stetig gewachsen. Wenn dann, wie diese Woche, auch noch Besuch kommt, wird es eng im Rotkreuzhaus.

Vor den Senioren liegt eine Mappe mit 60 Liedtexten. „Wir spielen nicht, was wir wollen, sondern was die Besucher wollen. Das ist hier ein Wunschkonzert“, sagt Sepp Wehrle, der die Singnachmittage von Anfang an mit seiner Gitarre und seiner Stimme begleitet hat. An diesem Mittwoch wird er unterstützt von Werner Rathberger aus Holzen auf der Mundharmonika.

Es dauert nicht lange, bis der Ruf nach Lied Nummer 7 in der Mappe erschallt, der „Bajazzo“. „Nicht schon wieder“, ziert sich der Sänger ein wenig, der das Stück schon zu oft gesungen hat, um schließlich doch gefühlvoll loszulegen. Es ist ein heiteres Spiel zwischen dem Sänger und seinem Publikum. Immer wieder wird von Sepp Wehrle das Lied mit der Nummer 7 eingefordert, ob er nun will oder nicht. Selber schuld, was singt er auch so schön!

Walter Seider, der die Singnachmittage betreut, hatte sich für den zweiten Geburtstag, der nun gefeiert werden konnte, etwas Besonderes ausgedacht. Die Bläserklasse und der Schulchor der Grundschule Tannenkirch traten als Überraschungsgäste auf. Und die kleinen Musiker legten sich – ob singend oder musizierend – mächtig ins Zeug. Gekonnt erfreuten sie die Senioren mit bekannten und weniger bekannten Liedern.

Walter Seider gehörte zu jenen 15 Personen, die sich angesprochen fühlten, als das DRK vor zwei Jahren gezielt nach ehrenamtlichen Helfern suchte. Mit Singen in Heimen hatte er bereits Erfahrung, so dass er sich für die Singnachmittage meldete.

„Zum ersten Singnachmittag kamen zwölf Personen“, erinnert er sich. „Beim dritten Mal waren wir schon über 20, mittlerweile kommen bis zu 50 Leute“, freut er sich über den Erfolg der Veranstaltung. Viele der Senioren sind Bewohner der benachbarten Heime. Andere nehmen längere Anreisen, etwa aus Lörrach, in Kauf. Für Teilnehmer aus den Ortsteilen wird ein Fahrdienst angeboten.

Es versteht sich von selbst, dass bei den Singnachmittagen auch nach Herzenslust mitgesungen werden darf. Dafür werden Monat für Monat die Singmappen ausgeteilt. Doch viele bräuchten die Textvorlagen gar nicht, sagt Seider. Denn das Langzeitgedächtnis sei selbst bei Demenzkranken oft noch erstaunlich intakt.

Und was sagen die Besucher: „Es ist immer ein schöner Nachmittag mit Singen und Kaffee und Kuchen. Und auch der Musiker ist lustig. Am liebsten spielt er den Bajazzo!“

u  Termine: Mittwoch, 18. November, und Mittwoch, 16. Dezember, jeweils von 14.30 bis gegen 17 Uhr.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading