^ Kandern: Wilde Wellenberge und elegante Durchblicke - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern Wilde Wellenberge und elegante Durchblicke

Weiler Zeitung
Insa Hoffmann und Werner Deschler in ihrer aktuellen Kanderner Ausstellung. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

AusstellungInsa Hoffman und Werner Deschler mit Gemälden und Plastiken im Kanderner Küchenstudio

Kandern (bn). Bildende Kunst entfaltet ihre Wirkung immer am stärksten dort, wo sie letztendlich hingehört. Also eigentlich nicht an dicht bestückte Galeriewände oder gar an Stellwände in Präsentationsräumen, sondern – je nachdem – ins private Wohnumfeld oder repräsentative Ambiente. So gesehen sind die aktuell im Kanderner Küchenstudio Tröndlin gezeigten Gemälde und Plastiken des einheimischen Künstlerduos Insa Hoffmann und Werner Deschler geradezu ideal platziert in direkter Nachbarschaft zum praktischen, aber noblen Mobiliar in den großzügig wirkenden Schau- und Verkaufsräumen.

In Insa Hoffmanns Schaffen spielt die Auseinandersetzung mit dem Element Wasser seit langem eine vorrangige Rolle. Diesmal sind es die mit pastosem Farbgestus auf Leinwand gebannte, teils in Kälte und Sturmwetter vor Ort entstandenen, teils auf fotografischer Grundlage gemalten Meermotive. Allesamt keine Urlaubsidyllen, sondern fesselnde Impressionen der sturmgepeitschten See im Herbst und Winter mit aufschäumenden Wogen, filigranen Fontänen und Kaskaden, die aus bewegten Wassermassen hervorbrechen, oder zu bedrohlichen Wasserwänden aufgetürmte Wellenberge.

Dies zum Teil in großen Formaten bis zu Flächen von 220 auf 195 Zentimeter. Desgleichen die abstrakten Gemälde, in denen die Ausstellerin Eindrücke einer Türkei- und Ägäis-Reise mit einer Mixtur aus Ölfarbe und Kaltwachs aufträgt und durch Schaben und Auskratzen zu reliefartigen Gebilden verarbeitet.

Den ungemein harmonischen Kontrast zu diesem aufgerauten Bilderkosmos bilden die ungegenständlichen, gleichwohl natürliche Anmut verströmenden plastischen Gebilde von Werner Deschler. Elegante und schwungvolle Formgebungen prägen diese hochästhetischen und stimmig proportionierten Objekte, die der Aussteller mit unendlicher Geduldsarbeit aus Alabaster, grünem Serpentin, gelegentlich auch aus Marmor und Massivholz herausschleift und glatt poliert. Ausdrücklich ermuntert werden Betrachter, die beweglich montierten Plastiken zu befühlen und um ihre Achse zu drehen. Und nicht zuletzt sind die hölzernen und steinernen Stelen und Sockel, auf denen diese etwa „Einblicke, Durchblicke“, „Pralle Frucht“, „Umstülpung“ und „Aufwärts“ betitelten Kreationen ruhen, von gediegener natürlicher Schönheit.

n Die Ausstellung dauert bis Ende Januar und kann montags bis freitags von 9 bis 12.30 sowie 14 bis 18.30 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr besichtigt werden.

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