Kandern Zwei Anbieter fürs neue Einzelhandelskonzept

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Agentur für Stadtentwicklung aus Endingen stellt sich vor / Entscheidung erstmal vertagt

Kandern (ag). Wer soll das Einzelhandelskonzept für die Stadt weiter entwickeln? Darüber konnte sich der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung spontan nicht verständigen. Man bat sich noch Bedenkzeit aus.

Zur Auswahl standen zwei Möglichkeiten: Zum einen könnte Donato Acocello, Stadt- und Regionalentwicklung Lörrach, mit der Erstellung des Märktekonzepts beauftragt werden. Seine Ansätze für eine Weiterentwicklung hat er dem Gemeinderat und Vertretern des Werberings bereits vorgestellt. Allerdings hat Acocella auch darauf hingewiesen, dass er meist teurer als konkurrierende Anbieter sei, weil er hauptsächlich für die öffentliche Hand arbeite.

Dem Gemeinderat wurde deshalb nun eine Alternative vorgestellt: Auch Gerhard Beck von der Gesellschaft für Markt und Absatzforschung mit Sitz in Ludwigsburg ist bei Stadt und Werbering bereits vorstellig geworden. In Vorgesprächen kam die Idee zu einer Zusammenarbeit seinerseits mit der Agentur Meyer und Koch für innovatives Stadtmarketing aus Endingen am Kaiserstuhl auf. Man hatte viel Positives von dort gehört.

Und so bekam Marco Meyer von der Endinger Agentur Gelegenheit, dem Gemeinderat seine strategischen Vorstellungen zur Stadtentwicklung zu erläutern. Meyer sprach als ersten Schritt die Bedeutung einer Stärke-Schwächen-Analyse an. Davon ausgehend gelte es, eine Vision zu entwickeln, strategische Ziele festzulegen und diese schließlich umzusetzen.

Meyer nannte Beispiele für „passgenaue nachhaltige Veranstaltungen“, wie sie zum Beispiel in Endingen Erfolg gehabt haben. So sei der Endinger Büchermarkt seit 2006 zu einer der größten Veranstaltungen dieser Art geworden. Weitere Beispiele waren der zweitägige „Alemannische Brotmarkt“ im Oktober in Endingen sowie der Handwerker-Sundig in Elzach.

Gemeinderätin Irmgard Brombacher, sie ist auch Vorsitzende des Werberings Kandern, merkte an, dass die Gewerbetreibenden im Hinblick auf Feste eigentlich schon sehr aktiv seien. Sie höre eher von anderen Missständen. So vermissten viele zum Beispiel Parkplätze.

„Ich weiß, der Gewerbeverein ist hier sehr aktiv“, erklärte Meyer. Ihm ging es auch darum, dass ein Vorstand nicht zu sehr belastet wird. Dies führe irgendwann zum Zusammenbruch, führte er weiter aus. Er schlug deshalb vor, bei Events auch andere mit ins Boot zu holen, die die Ideen dann umsetzen.

Beim Ziel, Gewerbe anzusiedeln, helfe ein attraktives Umfeld, so der Marketing-Experte. Das alleinige Ziel sollte dies aber nicht sein. Es gehe darum, dass die Gewerbetreibenden sagen: „Hier am Standort fühle ich mich wohl.“

Gemeinderat Rudolph Mayer fand den Blick von außen auf Kandern wichtig. „So etwas brauchen wir“, zeigte er sich überzeugt. Nach weiteren Anmerkungen und Rückfragen einigte sich der Gemeinderat darauf, die Entscheidung noch einmal zu vertagen. Damit das Gremium später an einem Strang ziehen könne, hieß es zur Begründung.

Bürgermeister Christian Renkert schlug vor, die Angelegenheit zunächst im Verwaltungsausschuss vorzudiskutieren, bevor sie erneut in den Gemeinderat kommt.

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