Kleines Wiesental An das Wohl der Einheitsgemeinde denken

Markgräfler Tagblatt
Die Gemeinderäte Jügen Lacher (links) und Martin Bechtel (rechts) sowie Bürgermeister Gerd Schönbett verteidigen die Pläne zur Kindergartenzentralisierung. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Markgräfler Tagblatt

Kinderbetreuung: Bürgermeister und Gemeinderäte beziehen Stellung / Kinderkrippe unter Umständen nicht umsetzbar

Es geht um das Wohl des gesamten Tals, nicht um die Einzelinteressen eines Dorfs. Darüber sind sich Martin Bechtel, Gemeinderat aus Elbenschwand, Jürgen Lacher, Gemeinderat aus Raich, und Bürgermeister Gerd Schönbett einig. Sie verteidigen die geplante und vom Gemeinderat beschlossene Zentralisierung der Kinderbetreuung im Kleinen Wiesental.

Kleines Wiesental-Tegernau (ilz). Die Zentralisierung bringe viele Vorteile für Kindern und Eltern mit sich. So könne die Qualität der Kinderbetreuung verbessert werden, und Eltern seien aufgrund der längeren Öffnungszeiten flexibler. Dies sei im heutigen Berufsalltag notwendig, so Bechtel. Und eben mit dieser Flexibilisierung schaffe man für junge Eltern einen Anreiz, ins Tal zu ziehen.

Man müsse bei solchen Prozessen die Interessen der Einheitsgemeinde im Blick haben, sagt Lacher mit Blick auf die Gruppe, die mit einem Bürgerentscheid gegen die Zentralisierung vorgehen möchte, und die vor allem ihre persönlichen Interessen in Wies vertreten würden. Bestrebungen dieser Art seien für den Prozess des Zusammenwachsens der Einheitsgemeinde kontraproduktiv. Das vorgebrachte Argument, dass unter der Schließung des Kindergartens in Wies auch andere dörfliche Einrichtungen wie der Dorfladen leiden würden, können Bechtel, Lacher und Schönbett nicht nachvollziehen. „Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun“, so Bechtel. Denn selbst wenn die Wieser Eltern ihre Kinder nach Tegernau bringen würden, gingen sie doch weiter im Dorfladen einkaufen. Auch ein ausbleibender Zuzug junger Familien sei nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Die flexibleren Zeiten in einer zentralen Einrichtung seien für viele sogar reizvoller.

Auf ein großes Problem, das sich durch den geplanten Bürgernentscheid hinsichtlich der Kinderbetreuung im Tal ergeben könnte, weist Bürgermeister Gerd Schönbett hin. Die derzeitige Fragestellung des Bürgerbegehrens sieht vor, die Kindergartenstandorte Neuenweg, Wies und Wieslet zu erhalten, und zwar in den derzeitigen Alterstufen ab zwei beziehungsweise zweieinhalb Jahren. Sollte die Mehrheit einem Bürgerentscheid mit dieser Form der Fragestellung zustimmen, sei es wohl nicht mehr möglich, die geplante Kinderkrippe umzusetzen. „Wenn wir die Möglichkeit nicht haben, die Zwei- bis Dreijährigen in die Krippe zu holen, ist das nicht mehr wirtschaftlich“, so Schönbett.

Da Gemeinderäte und Bürgermeister davon ausgehen, dass die nötigen Unterschriften für das Bürgerbegehren zusammengetragen werden können, wollen sie die Bürger nochmals über den Gemeinderatsbeschluss und die Zentralisierung informieren. Bei nüchterner Betrachtung der Fakten müsse man zu dem Ergebnis kommen, dass die Zentralisierung die richtige Entscheidung sei, so Lacher. Schließlich habe man sich mit der Thematik eingehend auseinandergesetzt und alle Entscheidungen im Hinblick auf das Kindeswohl getroffen, fügt Bechtel hinzu.

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