Der Wieser Helferkreis hatte die Flüchtlinge, fünf Familien und mehrere Einzelpersonen aus Syrien, dem Irak und Gambia, die Anfang des Jahres im Dorfgemeinschaftshaus Unterkunft fanden, zu einem Kuchenfest eingeladen. Kleines Wiesental-Wies. Bei prächtigem Sonnenschein folgten alle „Ehemaligen“ der Einladung und freuten sich auf ein Wiedersehen mit den Helfern und Freunden aus Wies beim Spielplatz hinter dem Dorfgemeinschaftshaus. Zum Fest konnte Organisatorin Melanie Mühlhäuser auch die offiziellen Vertreter der Gemeinde, Bürgermeister Gerd Schönbett und den stellvertretenden Ortsvorsteher Hanspeter Beha begrüßen. Der syrische Künstler Mahmoud Alkousa hatte in der Zeit seines Aufenthaltes in Wies als Dank für die freundliche Aufnahme ein Bild vom Dorf gemalt. Dieses wurde nun der Gemeinde übergeben und im Saal des Dorfgemeinschaftshauses mit einer Widmung angebracht. Melanie Mühlhäuser freute sich über das Geschenk: „Das Dorf ist durch die Flüchtlinge reicher und bunter geworden.“ Nie habe man den Kontakt zu den Flüchtlingen verloren, die nach den drei Monaten Aufenthalt in Wies in Lörrach eine neue Bleibe fanden. Hanspeter Beha begrüßte die Gäste auf englisch und Gerd Schönbett freute sich über das fröhliche Fest. Ein Dankeschön galt Melanie Mühlhäuser und Michael Degen für die Organisation. Beha erinnerte an den Krieg in Syrien und die Kämpfe um Aleppo. Hans Viardot von der Initiative „Krone und Kultur“ erinnerte an die Ausstellungen der Bilder von Mahmoud Alkousa, zunächst gemeinsam mit der Künstlerin Samira Sayd im Rathaus Tegernau, später im Dorfstübli Maulburg. Der ursprüngliche Plan, die Ausstellung im Museumsgasthaus Krone in Tegernau durchzuführen, konnte aus räumlichen Gründen nicht realisiert werden. Gerd Schönbett sprang gleich mit seinem Vorschlag, einige Räume des Rathauses Tegernau für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen, ein. Es war die erste Kunstausstellung von Flüchtlingen im Landkreis Lörrach. Für diese Spontanität dankte Viardot Gerd Schönbett. Auch ist die Skepsis, die sich bei einer Bürgerversammlung mit der Landrätin Marion Dammann in Bürchau über den Zuzug der Flüchtlinge zeigte, verschwunden. Das Kleine Wiesental hat sich insoweit tatsächlich als „gute Stube des Kreises“ erwiesen. Es war nicht immer eine „heile Welt“, aber gemeinsam hat man die Probleme gelöst. Den Künstler, der als Dolmetscher im Dorfgemeinschaftshaus hilfreich war, hat Viardot als Freund kennengelernt. Mahmoud Alkousa bedankte sich bei den Wiesern für ihre Freundlichkeit: „Schön, dass ein so kleiner Künstler wie ich dieses Bild hier aufhängen darf.“ Sein Dank galt auch dem Betreuer Rainer Mithöfer, der die Flüchtlingsgruppe seit der Zeit in Wies begleitet hatte.