Einstimmig beauftragte der Gemeinderat Kleines Wiesental die Verwaltung, Gespräche mit der EWS Energie GmbH zu führen, mit dem Ziel, das geplante Nahwärmenetz Wies von der EWS realisieren zu lassen, da das Kraftwerk Köhlgartenwiese nicht über die erforderlichen Finanzmittel verfügt. Kleines Wiesental (hf). Nach der erfolgreichen Realisierung des Nahwärmenetzes Tegernau wurde im Juni dieses Jahres bei einer Bürgerversammlung die Vorstudie für ein Nahwärmenetz im Kerndorf Wies gestartet. Vor der Beratung über die mögliche Finanzierung eines Nahwärmenetzes in Wies informierte Ortsvorsteher Rolf Vollmer seine Ratskollegen, dass die Zustimmung zu einem solchen Projekt in Wies sehr groß sei. „Bei der Veranstaltung im Juni haben 23 Bürger spontan ihr Interesse an der Teilnahme der Datenerhebung für ein Nahwärmenetz bekundet. Inzwischen liegt die schriftliche Interessensbekundung der Eigentümer von 53 Gebäuden in Wies vor“, berichtete Vollmer. Er zweifle nicht daran, dass ein Großteil der Wieser Bürger sich an das Nahwärmnetz anschließen werde, „wenn die Konditionen vergleichbar denen in Tegernau sein werden“. In einer nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzung Anfang November hatten EWS-Finanzvorstand Armin Komenda und Martin Halm, Geschäftsführer des Kraftwerks Köhlgartenwiese, über die Realisierungsmöglichkeiten eines Nahwärmenetzes in Wies informiert. Je nach Ausführungsvariante belaufen sich die Kosten für das Projekt auf 1,1 bis 1,4 Millionen Euro. Bei einem angenommenen Eigenkapitalbedarf von mindestens 35 Prozent sind also 350 000 bis 500 000 Euro an Eigenmitteln erforderlich. Da die Kraftwerk Köhlgartenwiese GmbH als potentieller Investor nicht über dieses Finanzpolster verfügt, müsste sie sich das Geld über eine Umlage bei den beteiligten Gemeinden besorgen. Malsburg-Marzell hat eine solche Umlage bereits abgelehnt. Auch der Gemeinderat Kleines Wiesental lehnte in seiner Sitzung am Mittwoch eine Umlagenfinanzierung ab. Eine einseitige Kapitalerhöhung beim Kraftwerk durch die EWS, die zu einer Reduzierung der Gesellschafteranteile des Bezirksverbands geführt hätte, fand ebenfalls keine Zustimmung des Gremiums. Stattdessen beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, weiterhin Gespräche mit der EWS Energie GmbH zu führen, um in Wies ein Nahwärmenetz zu realisieren.