Kleines Wiesental Hiesige Flächen nicht überdüngt

Markgräfler Tagblatt
Auch rund um Schopfheim düngen Landwirte regelmäßig ihre Flächen. Die Wasserqualität leidet dort aber nicht darunter. Symbolbild: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Wasserqualität: Nitratwerte im Grundwasser rund um Schopfheim liegen unter dem Durchschnitt

Auf Deutschlands Feldern wird zu viel gedüngt, hieß es in einem Bericht, der zu Beginn der Woche durch die Medien ging. So viel, dass das Grundwasser darunter leidet und die Aufbereitung teurer wird. In den Gemeinden rund um Schopfheim ist das Wasser aber in Ordnung.

Kleines Wiesental/Hausen/Hasel (ilz). Der Raum rund um Schopfheim ist von der Landwirtschaft geprägt. Häufig sind es kleinere und mittelgroße Bauernhöfe mit Rinderhaltung.

Da gehört es dazu, dass auf den Weiden und Feldern immer wieder Gülle ausgebracht wird. Schließlich müssen die Nährstoffe, die dem Boden entzogen werden, wieder zurückgeführt werden. Das Problem dabei: Zu viel Gülle auf den Feldern kann der Qualität des Grundwassers schaden.

Geht es um Wasserverunreinigung durch das Ausbringen von Gülle, steht der Nitratwert häufig im Zentrum des Interesses. Der Grund: Besonders das Abbauprodukt Nitrit ist in größeren Mengen gesundheitsschädlich. Aufgrund dessen liegt der gesetzliche Grenzwert des Nitratgehalts bei 50 Milligramm pro Liter. Bereits ab 37,5 Milligramm müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Wert zu verringern.

Von solchen Zahlen ist man in den Gemeinden rund um Schopfheim allerdings weit entfernt. In Hasel liegt der in Einzelmessungen 2016 ermittelte Nitratwert im Grundwasser zwischen 2,3 und 4,6 Milligramm pro Liter. In Hausen bewegt sich der Wert zwischen 5,1 und 7,3. Und im Kleinen Wiesental zeigten Messungen einen Nitratwert zwischen 2,5 und 6,9 Milligramm pro Liter. Damit liegt der Nitratwert rund um Schopfheim sowohl unter dem Landesdurchschnitt von 18,5 als auch unter dem kreisweit gemessenen Mittelwert von 9,1 Milligramm pro Liter.

Ausschlaggebend für die niedrigen Werte dürfte sein, dass die Landwirtschaften rund um Schopfheim verhältnismäßig klein sind. Zudem gibt es viele Bio-Betriebe, für die strengere Vorschriften bei der Düngung gelten, weiß Daniel Dreher zu berichten. Er betreibt selbst einen Bio-Bauernhof und ist Mitglied im Fachausschuss für ökologische Landwirtschaft des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands. Zudem sei auch wichtig, was auf den Feldern ausgebracht wird. Die Hinterlassenschaften von Kühen, mit denen häufig gedüngt werde, seien weit weniger aggressiv als beispielsweise Hühnermist.

Ist die Gülle also besser als ihr Ruf? In gewisser Weise ja, sagt Dreher. Denn auch wenn die Wasserqualität rund um Schopfheim nicht unter der Düngung leidet, bleibe das Problem mit dem Geruch. „Aber das ist eben der Nährstoffkreislauf“, so der Landwirt.

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