Kleines Wiesental Mit der Gewalt eines Erdbebens

Markgräfler Tagblatt
Eine von drei starken Bands beim Hardrock-Open-Air im Kleinen Wiesental: „Gloria Volt“. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Hardrock-Open Air im Kleinen Wiesental mit drei starken Bands

Kleines Wiesental-Wieslet (hf). Vor einigen Jahren taten sich einige Hardrock-Enthusiasten aus dem erweiterten Kleinen Wiesental zusammen, um sich selbst und einigen Freunden jährlich eine krachende Hardrock-Nacht zu gönnen. Aus dieser privaten Initiative hat sich inzwischen ein Hardrock-Open-Air mit Kultstatus entwickelt, das am Samstag wieder - bei tropischen Temperaturen - in Wieslet über die Bühne ging.

„Sausage o’ Fire“ aus dem Kleinen Wiesental legten am Datscha Open-Air gleich eine solide Grundstimmung für das, was folgen sollte. Die Band um Frontmann Jens „Goldfinger“ Kilchling, die zum Teil von Teresa Herzog im Gesang bereichert wurde, knallte ihre Kompositionen ins Publikum und bewies allen, die es noch nicht wussten, dass schnörkelloser Hardrock auch im Kleinen Wiesental eine Heimat hat.

Mit „Gloria Volt“ aus Winterthur brachen dann die ersten Erschütterungen über das Festgelände herein. Die Schweizer Hardrocker sehen sich in der Tradition von AC/DC, Judas Priest und The Cult, und das hörte man den Songs auch an. Frontmann Fredi Volvo war in seinem Bewegungsdrang kaum zu bremsen und musste bei seinen Ausflügen immer wieder auf das Gelände außerhalb der Bühne ausweichen, um seine Mitmusiker nicht umzurennen. Pim Peter, durch eine Beinverletzung zwar an Ausflügen von der Bühne gehindert, setzte mit seinen schneidenden Gitarren-Soli, kongenial begleitet von Lord Latex an der Rhythmusgitarre, immer wieder die entscheidenden Impulse, während Pascal Goodknight am Schlagzeug und Marino Marroni am Bass in der Rhythm-Section die Bandkollegen immer wieder kraftvoll nach vorne trieben. „Need a kick“ und „Flyin and rollin“ waren typische Nummern, die ein Wahnsinnstempo vorlegten, dabei aber in den Einzelstimmen immer erkennbar blieben und Fredi Volvo den Raum ließen, mit einer wilden Bühnen-Show den Fans vor der Bühne das echte Hardrock-Gemeinschaftsgefühl zu verleihen. Bei „All I want“ sang das Publikum begeistert mit, und bei „Gonna roll“ ging die Stimmung auf der Datscha derart hoch, dass einem angst und bange werden konnte.

In der Umbaupause diskutierten die Fans, ob dieser Auftritt wohl noch zu toppen sei. Dass bei Hardrock, der aus dem Herzen kommt, immer noch eine Steigerung möglich ist, stellten dann „The Colts“ aus Olpe klar.

Jünger an Jahren als „Gloria Volt“, technisch mindestens auf dem gleichen Niveau und mit einer Energie, die einem den Atem nehmen konnte, schossen die Sauerländer ihre Songs aus der Hüfte ins jubelnde Publikum und erwiesen ihren Vorbildern AC/DC, Motörhead und Gun`s `n Roses alle Ehre. Frontmann Benjamin Heite alias Benny Bazooka stand mit seinem Gesang ganz vorne, während Timo Heinrichs und Dennis Feibel an den Gitarren für Soli – auch synchron gespielt – für immer neue Begeisterungsstürme sorgten. Auch bei den „Colts“ war die Rhythm-Section mit Oliver List am Bass und Robin Steiner am Schlagzeug von geradezu ungeheurer Wucht und Kraft.

Bei ihrer Eigenkomposition „Dead man Calling“ oder dem AC/DC-Zitat „Bad Boy Boogie“ gerieten die Hardrocker auf der Datscha völlig aus dem Häuschen, und bei „The Devil Is Cheap“ wusste nun wirklich niemand mehr, wo jetzt noch eine Steigerung herzuholen wäre. Aber die „Colts“ setzen eine um die andere drauf, bis letztendlich nicht nur die Musiker auf der Bühne sondern auch die Rocker vor der Bühne völlig aus der Puste waren.

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