Kleines Wiesental Mitgliedschaft nun ohne Land- oder Forstwirtschaft möglich

Markgräfler Tagblatt
Die Weidegemeinschaft stellt sich in diesem Jahr neuen Herausforderungen. Foto: Sonja Eiche Foto: Markgräfler Tagblatt

Weidegemeinschaft Raich ändert in ihrer Hauptversammlung ihre Satzung und blickt neuen Aufgaben entgegen

Kleines Wiesental-Raich (es). Die Öffnung für neue Mitglieder ist die wesentliche Neuerung, die bei der Hauptversammlung der Weidegemeinschaft Raich beschlossen wurde. Demnach können nun auch Waldbesitzer aktive Mitglieder sowie Personen ohne Land- oder Forstwirtschaft so genannte fördernde Mitglieder werden.

Vorsitzender Benedikt Schmidt begrüßte bei der Sitzung im „Adler“ in Ried besonders Elke Gutmann, die zur Neufassung der Satzung ihr Fachwissen eingebracht und die schriftliche Vorlage erstellt hatte. Die Neufassung – einschließlich der Änderung des Namens in „Weide- und Forstgemeinschaft Raich“ – fand die Zustimmung aller Mitglieder.

Im Bericht des Schriftführers Dieter Vollmer wurde ebenfalls deutlich, dass die Weidegemeinschaft die neue Satzung, die 1993 das letzte Mal aktualisiert wurde, als wesentliches Ziel des vergangenen Jahres angestrebt hatte. Rechner Günter Andris berichtete von in etwa ausgeglichenen Ausgaben und Einnahmen. Der Verein schreibt weiterhin schwarze Zahlen, was die Kassenprüfer Manfred Georg und Florian Schmidt bestätigten.

Das wichtige Ansinnen Schmidts, dem Mitgliederschwund zu begegnen und viele Personen in die Landschaftspflege einzubinden, birgt die Chance, der bisherigen reinen Weidegemeinschaft weitere Aufgaben zuzuordnen. Außerdem ist es nach der neuen Satzung möglich, dem Verein beizutreten ohne eine Landwirtschaft im herkömmlichen Sinne zu betreiben. Doch was ist ein landwirtschaftlicher Betrieb? Zu dieser Frage hatte sich Schmidt bei verschiedenen Institutionen kundig gemacht und konnte informieren, dass es dafür eines Land- oder/und Forstbesitzes von mindestens 30 Ar und der entsprechenden Versicherungen bedarf.

Die Idee, über einen breit aufgestellten Dorfverein Bürger zu erreichen, war im vergangenen Jahr zurückgestellt worden. Stattdessen entschied die Weidegemeinschaft die Anpassung ihrer Satzung. Diese ermöglicht es nun allen Raicher Bürgern, sich als förderndes Mitglied zur Landwirtschaft und Landschaftspflege zu bekennen und diese zumindest ideell zu unterstützen.

Parallel dazu wurde im vergangenen Jahr ein neuer Verein gegründet, der sich die Erhaltung traditionellen Brauchtums zum Ziel setzt: Brauchtum im Kleinen Wiesental-Raich. Beiden Vereinen ist der Heimatgedanke gemeinsam und die Mitglieder engagieren sich in zahlreichen Aktivitäten wie dem Brauchtumsfest.

Die neue Satzung beinhaltet weiterhin die Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes sowie das Ziel, die Kulturlandschaft zu erhalten, zu pflegen und zu gestalten und die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Dadurch ist die Weide- und Forstgemeinschaft Raich als gemeinnützig anerkannt.

Mitglieder können durch Bereitstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und Gebäuden unterstützt werden. Das Biosphärengebiet war ein weiterer Punkt in der Hauptversammlung – jedoch wird hier noch über die Möglichkeiten diskutiert. Gemeinderat Jürgen Lacher gab bekannt, dass die Gemeinde Tegernau dem Biosphärengebiet beitritt. Klar ist jedoch, dass es eine Kernzone in Raich nicht geben wird.

An der Hauptversammlung konnten bereits zwei neue aktive Mitglieder in den Verein aufgenommen werden, außerdem mehrere fördernde beziehungsweise kooperierende Mitglieder. Weitere Personen, die sich aktiv oder fördernd in den Verein einbringen wollen, können sich melden beim Vorsitzenden Benedikt Schmidt, Tel.: 07629/516, oder bei Schriftführer Dieter Vollmer, E-Mail: dieter.evivollmer@t-online.de.

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