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Kleines Wiesental Neue Wasserversorgung für Wieslet

Markgräfler Tagblatt
 Foto: Markgräfler Tagblatt

Trinkwasser soll künftig nur noch aus dem Kleinen Wiesental bezogen werden

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental. Weil der Vertrag der Gemeinde Kleines Wiesental über den Bezug von Trinkwasser über die Versorgungsleitung Langenau – Enkenstein von der Stadt Schopfheim per Ende 2016 gekündigt wurde, muss die Wasserversorgung für Wieslet neu gestaltet werden.

Wieslet wird heute durch Überwasser aus Eichholz versorgt. Da dieses Wasser für den Wiesleter Bedarf nicht ausreicht, erhält Wieslet zusätzlich Wasser von der Wasserversorgung Schopfheim via Enkenstein. Der entsprechende Versorgungsvertrag wurde von der Stadt Schopfheim per Ende 2016 gekündigt. Daraufhin beauftragte die Gemeinde Kleines Wiesental das Büro „Diewald Bauingenieure“ mit der Erarbeitung von Alternativ-Vorschlägen für die Wasserversorgung von Wieslet.

Im Gemeinderat stellte Alexandra Diewald zuerst die zwei Varianten des Büros Diewald vor. Variante eins sieht vor, das Überwasser aus den Quellen von Raich über Schwand in die Brunnstube Tegernau und von dort über Niedertegernau nach Wieslet zu leiten. Hierzu wäre erforderlich, neue Verbindungsleitungen zwischen Schwand und der Brunnstube Tegernau (750 Meter) und von Niedertegernau nach Wieslet (1300 Meter) zu schaffen. Die Nettokosten lägen bei dieser Variante bei knapp 624 000 Euro. Variante zwei geht davon aus, dass ein neuer Vertrag mit der Wasserversorgung Schopfheim abgeschlossen werden kann. Dann müsste der Übergabeschacht Enkenstein ertüchtigt und mit einer Pumpanlage sowie Richtfunk für Fernwartung ausgestattet werden. Zusätzlich fallen bei dieser Variante Wasser-, Strom- und Betriebskosten an. Kosten für diese Variante liegen bei 620  000 Euro, mit gewissen Unsicherheiten, da nicht genau angegeben werden kann, wie sich Wasser-, Strom- und Betriebskosten in den nächsten 50 Jahren (Grundlage für die Vergleichsrechnungen) entwickeln werden.

Auf Antrag von Bürgermeister Gerd Schönbett wurde vom Büro Diewald eine dritte Variante berechnet. Diese Variante entspricht der Variante eins, aber ohne die Verbindung von Schwand zur Brunnstube Tegernau. Diese dritte Variante wäre mit Kosten von 385 000 Euro die bei weitem günstigste, hat aber den Nachteil, dass die in den „Allgemeinen Richtlinien für Trinkwasserversorgungsanlagen“ vorgeschriebenen Werte zur Sicherung des „maximalen Tagesbedarfs (Qdmax)“ von 2,0 (doppelter Tagesbedarf bei minimaler Quellschüttung) nicht eingehalten werden können, sondern rechnerisch bei 1,47 liegen. „Der Wert von 2,0 wird von Ingenieurbüros bei Berechnungen grundsätzlich als Richtwert zu Grunde gelegt“, erläuterte Alexandra Diewald, „für die Kommune ist er allerdings nicht verbindlich, sondern kann als Übergangslösung unterschritten werden.“

Bürgermeister Gerd Schönbett erläuterte, dass der vorgegebene Richtwert von 2,0 von extremen Bedingungen ausgehe. Zum einen werde dabei ein trockenes Jahr angenommen mit minimaler Schüttung der versorgenden Quellen bei gleichzeitig doppeltem Wasserverbrauch in den angeschlossenen Dörfern. „Eine Versorgung mit einem Faktor von 1,47 ist ein kalkulierbares Risiko“, erklärte Gerd Schönbett. „Sallneck hat jahrelang mit einem Faktor von 0,8 überleben müssen.“ Außerdem ist die Versorgung aus den Eichholzer Quellen deutlich höher als in den Berechnungen des Ingenieurbüros angenommen. „Die Daten, die den Berechnungen des Büros zu Grunde liegen, stammen aus dem Jahr 2003, das ein extrem trockenes Jahr war“, fügte der Bürgermeister hinzu. Heinz Eichin, Ortsvorsteher von Wieslet, plädierte dennoch für die sichere Variante 1. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat bestätigte Gerd Schönbett, dass alle drei Varianten mit einem Fördersatz von 80 Prozent förderfähig sind.

Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister, einen Förderantrag für die Variante drei zu stellen – auch um zu prüfen, ob diese Variante genehmigt wird.

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