Gemeinderat: Firma Windkraft Schonach informierte in der Ratsversammlung über geplantes Projekt
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch stellte Gerhard Kienzler, Geschäftsführer der Windkraft Schonach, das Projekt eines Windparks in den Gebieten Wasen und Hohe Stückbäume vor.
Kleines Wiesental (hf). Nach den vorgestellten Plänen sollen im Gebiet Wasen fünf Windenergieanlagen (WEA) entstehen und zwei weitere im Bereich Hohe Stückbäume. Ob die letztgenannten WEA aber tatsächlich gebaut werden sollen, müsse jedoch in der weiteren Planung noch entschieden werden, so Kienzler.
Schon vor Jahren hatte die Firma wpd-onshore sich um die Realisierung eines Windparks in den Gemeinden Malsburg-Marzell, Kandern, Steinen und Kleines Wiesental im Bereich Wasen und Hohe Stückbäume bemüht. Als die ersten Windmessungen nicht die gewünschten Resultate brachten, zog sich die wpd jedoch zurück und überließ das Projekt der Firma Windkraft Schonach, die im Schwarzwald bereits zahlreiche Windparks realisiert hat.
Windkraft Schonach plant nun in Kooperation mit der Firma RES einen neuen Windpark mit vier bis sieben Windenergieanlagen in den Bereichen Wasen und Hohe Stückbäume zu bauen.
Gerhard Kienzler führte aus, dass die wpd im Jahr 2014 über drei Monate Windmessungen mit der schallbasierten SODAR-Technik durchgeführt habe, die aber nicht die erwarteten Ergebnisse gezeigt hätten. Nachdem sich wpd im Jahr 2015 aus dem Projekt zurückgezogen hatte, wiederholte die Firma Windkraft Schonach die Windmessungen im Jahr 2016, setzte aber die laserbasierte LIDAR-Technik ein.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigten eine durchschnittliche gemessene Windstärke von 6,2 Metern pro Sekunde. „Solche Windmessungen sind alleine aber nicht ausreichend“, erklärte Kienzler. Die Windkraft Schonach beabsichtigt daher, die Windmessungen mit einem 120 Meter hohen Messmast zu wiederholen. Die von der wpd bereits begonnenen Avifauna-Untersuchungen, bei denen Vögel- und Fledermausbestände unter die Lupe genommen werden, führen Fachgutachter derzeit weiter. Der Projektablauf sieht vor, dass im Jahr 2017 die Windkraft Schonach in den betroffenen Gemeinden über den geplanten Windpark informiert. Gleichzeitig sollen erste Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt werden. 2018 werden die erforderlichen Gutachten weiter geführt, und die Windmessungen sollen per Messmast wiederholt werden. Erst wenn konkrete Daten vorliegen, kann mit der Planung für den Windpark begonnen werden.
2019 soll die Genehmigung nach dem Bundes-Imissionsschutzgesetz beantragt werden. Die Erteilung der Genehmigung wird im Jahr 2020 erwartet. Anschließend kann mit dem Bau des Windparks begonnen werden.
Zur Frage einer Bürgerbeteiligung führte Manfred Steinbach, Vorstandmitglied des Vereins Bürgerwindrad Blauen, aus, dass sich drei lokale Genossenschaften zusammengeschlossen haben (die Bürgerwindrad Blauen, die Bürgerenergie Südbaden BEGS und die EWS), welche die Absicht haben, nach Genehmigung und Inbetriebnahme der Windräder alle Anlagen zu übernehmen und für eine Bürgerbeteiligung zur Verfügung zu stellen.
