Kleines Wiesental Vorschläge „erstmal verdauen“

Markgräfler Tagblatt
Die Wasserversorgung war Thema im Gemeinderat Kleines Wiesental. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Weiterer Handlungs- und Investitionsbedarf in der Wasserversorgung Kleines Wiesental

Kleines Wiesental (hf). „Wenn das Landratsamt kommt, wird’s in der Regel teuer“, kommentierte Bürgermeister Gerd Schönbett in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Bericht der Hygiene-Inspektorin des Landratsamtes, Irma Baumeister.

Die Mitarbeiterin im Fachbereich Gesundheit beim Landratsamt berichtete über die Prüfergebnisse zum Wasserversorgungskonzept der Gemeinde und mahnte weiteren Handlungs- und Investitionsbedarf bei Hochbehältern und Brunnstuben an.

Nach dem Optimierungsgutachten des Büros Diewald entspricht die Wasserversorgung im Ortsteil Bürchau nicht den heutigen Anforderungen. Seit mehreren Jahren wird moniert, dass der Hochbehälter Bürchau stark sanierungsbedürftig ist. Der alte Hochbehälter im Hauptort Neuenweg ist in einem sehr schlechten baulichen und hygienischen Zustand, führte Baumeister aus. Bei Wasserknappheit bekommen die oberen Häuser „Im Hau“ kein Trinkwasser mehr, da sie sich auf dem gleichen Niveau wie der Hochbehälter befinden.

Nach dem Sanierungskonzept der Gemeinde soll in Neuenweg ein neuer Hochbehälter oberhalb des bestehenden gebaut werden. Dann soll der alte Hochbehälter stillgelegt werden. Das Optimierungsgutachten des Büro Diewald favorisiert eine Variante, nach der die Wasserversorgung von Bürchau und Neuenweg getrennt bleibt. Für Neuenweg wird der Neubau eines Hochbehälters ohne Wasseraufbereitung vorgeschlagen. Der Hochbehälter in Oberbürchau soll neu gebaut oder saniert und mit Aufbereitungsanlagen ergänzt werden.

Der Hauptort Wieslet wird über den Hochbehälter Wieslet und zusätzlich mit Wasser aus dem Hochbehälter Hohrainli (Enkenstein) versorgt. Dieses Wasser aus Enkenstein soll künftig durch eine Zusatzleitung aus Wies-Sallneck ersetzt werden. Die Versorgungssicherheit könne aber aus Sicht des Gutachtens nicht gewährleistet werden, da der Wasserdruck in Wieslet sehr niedrig ist und weitere Rohrbrüche im maroden Leitungsnetz von Sallneck befürchtet werden müssen. Der Hochbehälter Wieslet entspricht nicht dem Stand der Technik. Außerdem kann eine negative Beeinflussung des Trinkwassers wegen der hygienischen Mängel im Hochbehälter nicht ausgeschlossen werden.

Weiteren Handlungsbedarf sieht das Gutachten trotz bereits erfolgter Ertüchtigungsmaßnahmen bei Wassergewinnungs- und Verteilanlagen beim Hochbehälter Tegernau „Auf der Wacht“, beim Druckunterbrecher in Wies, bei den Hochbehältern Burstel und Hohenegg in Raich sowie bei zahlreichen Brunnstuben. Ein besonderes Problem stellen die Quellfassungen dar, die auf Privatgelände und im Wald gelegen sind. Die Bauwerke können durch Windwurf oder eindringendes Wurzelwerk beschädigt werden. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden, betonte die Hygiene-Inspekteurin.

„Es ist außerordentlich bemerkenswert, was in den letzten Jahren in der Gemeinde in Sachen Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Kanalsanierung geleistet worden ist“, so Baumeister, „schade nur, dass die bekannten Probleme nicht schon früher angegangen wurden, als die Fördersituation besser war.“

Denn: „Künftig werden Förderungen nur noch beim Bau neuer Anlagen möglich sein, nicht mehr bei Sanierungen“, so der Bürgermeister. Er kündigte an, dass die präsentierten Ergebnisse und Vorschläge erst einmal „verdaut werden müssen“, dann werden sie im Gemeinderat beraten und in die bestehenden Konzepte eingearbeitet.

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