^ Kleines Wiesental: „Wir sollten das Kleine und Besondere im Tal erhalten“ - Kleines Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Kleines Wiesental „Wir sollten das Kleine und Besondere im Tal erhalten“

Markgräfler Tagblatt

Bürger diskutierten gemeinsam mit dem Gemeinderat die Standortfrage einer Kleinkindbetreuung

Kleines Wiesental (hf). In der jüngsten Gemeinderatssitzung im Kleinen Wiesental ging es um die Kleinkindbetreuung in der Gemeinde.

Die Standortdiskussion für diese wurde von Dieter Miss aus Wies eröffnet. Mit dem Wieser Dorfladen habe man das Ziel verfolgt, wieder Leben ins Dorf zu bringen. Und unter diesem Aspekt müsse man auch die Kinderbetreuung sehen. „Sachlich, ganz rational ist es einfach, zu zentralisieren“, erklärte er. „Aber dabei geht das Menschliche verloren. Bei einem zentralen Kindergarten, der nicht im Dorfzentrum liegt, würde das Dorfleben Schaden nehmen.“

Dieser Sicht schlossen sich mehrere Bürger an, die für einen Erhalt der drei Kindergärten plädierten. Dass es dabei nicht nur um sachliche Argumente geht, machte eine Mutter deutlich, die die Dorfstrukturen und die Kindergärten „süß und niedlich“ fand, und die Vorstellung eines großen Bildungshauses in Verbindung mit der Grundschule „ganz schrecklich“. Eine ähnliche Haltung brachte Jutta Fuchs, die Kindergartenleiterin von Neuenweg, zum Ausdruck: „Wir sollten das Kleine und Besondere im Tal erhalten und nicht einfach ‚große Lösungen‘ kopieren“.

Gegen große Lösungen sprach sich auch Klaus Worms, Ortsvorsteher von Neuenweg, aus. „Der Bedarf für eine Krippe ist unstrittig“, betonte er. „Aber wir müssen im Kleinen Wiesental jetzt nicht eine pädagogische Vorzeige-Einrichtung für die ganze Region schaffen.“ Einen zusätzlichen Aspekt warf Heinz Eichin, Gemeinderat und Ortsvorsteher von Wieslet, in die Diskussion. Wieslet habe den stärksten Zuzug von jungen Familien in der Gemeinde, merkte er an und regte an, eine zentrale Krippe in Wieslet im Zusammenhang mit der geplanten Dorfsanierung nicht außer Acht zu lassen.

Den Gedanken spann Gemeinderat Ernst Kallfaß weiter. „Es kann auch eine Option sein“, so der Gemeinderat, „die Kleinkindbetreuung in Wieslet zu stärken und dafür die Wiesleter Grundschule mit der Schule in Tegernau zusammenzulegen.“ Eine grundsätzliche Meinung wurde von Monika Vollmer-Knöbel aufgeworfen. „Es ist an der Zeit, dass wir alle begreifen, dass wir zusammen eine Gemeinde sind und dass wir bei solchen Diskussionen nicht immer nur ins eigene Dorf schauen“, erklärte sie. Pfarrer Christian Rave versuchte ebenfalls, die Diskussion zu öffnen. „Wir können uns an den Lösungen in anderen Gemeinden orientieren, aber wir müssen unsere eigene Form finden“, erklärte er. „Wenn wir Bewährtes erhalten wollen, müssen wir auch bereit sein, es in der Zeit zu verändern.“

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