Kreis Lörrach 40 Jahre lang BLHV geprägt

Die Oberbadische
Der langjährige Geschäftsführer des BLHV, Albert Zimmermann (zweiter von links), geht demnächst in Ruhestand. Dank und Anerkennung zollten ihm die Mitglieder des Bezirksvorstands Fritz Höferlin (links), Werner Kuttler, Heinz Kaufmann und Martin Pfefferle. Foto: Walter Bronner Foto: Die Oberbadische

Landwirte: Bezirksgeschäftsführer Zimmermann kündigt Ruhestand an / Positive Entwicklung bei Milchpreisen

Von Walter Bronner

Wie fast jedes Jahr müssen sich die Landwirte auch in diesem wieder nach etlichen neuen Vorschriften richten. Die gravierendste Veränderung ist allerdings personeller Art. Denn nach 40 Jahren verdienstvoller Tätigkeit tritt Albert Zimmermann, Bezirksgeschäftsführer des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), demnächst in den Ruhestand.

Kreis Lörrach. „Tja, das war mein letzter Geschäftsbericht“, gab Zimmermann am Montag bei der Bezirksversammlung in Kandern-Holzen zu verstehen – sehr zum Bedauern des Kreisverbandsvorsitzenden Heinz Kaufmann und dessen örtlichen Stellvertreters Fritz Höferlin (Tannenkirch). Beide würdigten Zimmermanns Tätigkeit als weit über die Dienstobliegenheiten hinausgehenden Einsatz für den bäuerlichen Berufsstand, wobei ihm auch immer die „menschliche Komponente“ besonders wichtig war.

Nachdrücklich verdeutlichte dies sein letzter Geschäftsbericht. Denn der geriet zu einem geradezu eindringlichen Appell an die BLHV-Mitglieder, ihre berufsständischen Interessen nicht zu vernachlässigen. Der mit vielen guten Tipps und (teilweise auch negativen) Beispielen aus der Praxis gespickte Vortrag behandelte in einer Art „Crashkurs“ Fragen zu den Themen Mindestlohn, Altersvorsorge, Besitznutzung im Rentenstand, Betriebsübergabe, Pacht- und Erbrecht, Vorsorge- und Generalvollmacht, Pflegegesetz-Änderungen, aber auch Neues im Zuschusswesen und Veränderungen in der Marktsituation. Vor allem jene Dinge, die „man aktiv gestalten“ müsse, dürften nicht auf die lange Bank geschoben werden, betonte der scheidende Geschäftsführer.

Bilanzieren musste er einen leichten Mitgliederschwund auf 1455 bei 49 Ab- und 38 Zugängen in seinem Dienstbezirk. Für diese Mitglieder beratend tätig war Zimmermann an 110 Sprechtagen und bei 25 Kreisversammlungen plus etlichen Fachtagungen und Vortragsveranstaltungen.

Auf letztere Aktivitäten war zuvor schon Heinz Kaufmann eingegangen. Dabei hob er die öffentlichkeitswirksamen Anlässe wie den Verbraucher-Informationstag in Lörrach und den Landfrauen-Aktionstag besonders positiv hervor. Überhaupt sei der Kontakt zur Kundschaft, ebenso zu Natur-, Umwelt- und Tierschützern, Imkern, Jagdpächtern und zuständigen Behörden durch offene Darstellung bäuerlicher Produktion und Betriebsführung mittlerweile ein bedeutsamer Marktfaktor. Die dreigliedrige Vermarktungsmischform durch Direktverkauf, Großhandel und Genossenschaft bezeichnete Kaufmann als unveränderte Existenzgrundlage.

Gerne nahm die Versammlung auch eine neuerdings etwas positivere Entwicklung des lang unter den Erzeugerkosten liegenden Milchpreises zur Kenntnis. Mathias Reichenbach von der Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg stellte dazu eine künftig noch bessere Entwicklung in Aussicht, zumal die Milchmenge durch Aufgabe etlicher Betriebe geringer geworden, immer mehr Milchviehhalter auf Bioerzeugung umstellten und auch die Weidehaltung wieder stärker gefördert werde.

Ergänzt wurde die Versammlung durch Ausführungen des Sachgebietsleiters des Landwirtschaft-Referats im Landratsamt, Norbert Böhringer, der die teils sehr komplizierten Antragsformalitäten landwirtschaftlicher Förderprogramme erläuterte.

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