Mit mehreren tausend Kundenanfragen, welche die Abfallwirtschaft jedes Jahr per Mail, Fax und Telefon erreichen, ist der Eigenbetrieb einer der kundenintensivsten Bereiche des Landratsamts und ein Massengeschäft. Mit einer Mobiltelefon- und Onlineanwendung will der Kreis bei Kunde und Anbieter ab Mitte Dezember für einen besseren Service sorgen. Von Michael Werndorff Kreis Lörrach. Schnell, einfach und verständlich soll es für die Landkreisbewohner werden, die das neue Angebot in Anspruch nehmen wollen. So können zum Beispiel neue Müllbehälter über das Internet bestellt oder getauscht und überdies die Sepa-Lastschrift-Mandate verwaltet werden. Über eine Anmeldung mit ihrer auf dem Gebührenbescheid angegebenen Kundennummer, Anschrift, Namen und Geburtsdatum soll es für Nutzer auch möglich sein, ihren aktuellen Behälterbestand einsehen und anpassen zu können. Und alle eingegebenen Daten können wiederum von den Service-Mitarbeitern einfacher und schneller im System weiterverarbeitet werden. Geplant ist laut Pahl, dass die bisherigen Formulare, die als PDF und auf Papier verfügbar sind, mittelfristig nur noch in Ausnahmefällen benutzt werden sollen. Zusätzlich gibt es die Option, sich einen individuellen Abfall-Kalender als PDF automatisch generieren zu lassen, der alle Sammeltermine eines Jahres auf einen Blick bietet. Das sei eine deutliche Vereinfachung für den Kunden, insofern für nächstes Jahr acht Kalenderausgaben vorgesehen sind. Die Digitalisierung biete große Chancen, Serviceleistungen kundenfreundlicher zu gestalten, kommentierte Torben Pahl von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Presse der Abfallwirtschaft am Mittwoch im Umweltausschuss, wo er das neue Online-Angebot vorstellte. Die Digitalisierung bedeute aber auch eine enorme Automatisierung der Abfallwirtschaft, was Ressourcen freigebe, sagte Pahl. Somit soll das Massengeschäft in den Onlinebereich verlagert werden. In der Zukunft könnte das Angebot um eine Reklamationsfunktion erweitert werden, sagte Pahl. Die Abfall-App soll im Landkreis zum Jahreswechsel eingeführt werden. Benutzer können dann alle für sie relevanten Abfuhr- und Sammeltermine anzeigen und sich an die Termine erinnern lassen, erklärte Pahl. Über ein News-System kann die Abfallwirtschaft außerdem zielgruppengenau Informationen zu geänderten Abfuhrterminen verteilen. Die App soll zudem Zugriff auf die wichtigsten Informationen wie zum Beispiel das Abfall-ABC, Öffnungszeiten und Informationen zum Gebührensystem oder der Biotonne erlauben. „Wir wollen die Bürger zielgerichteter informieren“, kommentierte er das in wenigen Wochen startende Online-Angebot. Mit einer verbesserten Öffentlichkeitsarbeit und Dienstleistung soll zum einen der Service bei den Kunden optimiert, zum anderen deren Anfragen beim Eigenbetrieb im Fall von geänderten Abfuhrterminen möglichst reduziert werden. Kreisrätin Inge Gula (SPD) gab zu bedenken, dass es noch Haushalte ohne Internetzugang gebe. Auf Nachfrage hieß es, dass der gedruckte Abfallkalender nicht von heute auf morgen abgeschafft werde. Beide Systeme sollen mindestens in den nächsten zwei Jahren parallel laufen, zumal der Eigenbetrieb noch vertraglich gebunden sei, was die grafische Gestaltung der gedruckten Kalender angehe. Mit dem nächsten Gebührenbescheid will der Eigenbetrieb Abfallbetrieb alle Kunden über das neue Angebot informieren.