Kreis Lörrach Altlasten sind größer als gedacht

Die Oberbadische
Von der Schwermetallbelastung sind insbesondere Bereiche entlang der Wiese betroffen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Erzabbau: Blei und Arsen im Boden / Futtermittel werden untersucht

Kreis Lörrach. Der Abbau von Erzen hat auch im Landkreis Lörrach seine Spuren hinterlassen. Die Schwermetallbelastungen der Böden aus Zeiten des Bergbaus sind seit Langem bekannt. Betroffen sind die historischen Überschwemmungsgebiete der Flüsse und Bäche aus dem Schwarzwald ins Wiesental, insbesondere die Bereiche entlang des Verlaufs der Wiese, allerdings in sehr unterschiedlichem Maß, wie das Lörracher Landratsamt jetzt mitteilt.

Eine Detailuntersuchung des Landratsamts hat jetzt Gewissheit über das genaue Ausmaß von Blei- und Arsenbelastungen im heimischen Kreis gebracht. Die Untersuchungen zeigen, dass die erhöhten Schwermetallgehalte eine größere Fläche einnehmen, als bisher angenommen: Die Fläche beträgt mit 2050 Hektar (bisher 1500 Hektar) nun rund 2,5 Prozent der Landkreisfläche.

Über die Ergebnisse hat das Landratsamt umgehend die Städte und Gemeinden sowie die betroffenen Bewirtschafter oder Eigentümer informiert. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, bei allen Planungen und Vorhaben im Bereich der betroffenen Gebiete mögliche Belastungen frühzeitig zu berücksichtigen, zum Beispiel belasteten Erdaushub entsprechend zu entsorgen oder beim Anlegen von Gärten Ersatzboden zu beschaffen. Dabei kommt Vorsorgemaßnahmen im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzung eine besondere Bedeutung zu, etwa indem Futtermittel untersucht werden. Analysen in der Vergangenheit haben allerdings mit nur wenigen Ausnahmefällen eine Überschreitung der zulässigen Werte ergeben.

Für die 2014 begonnene Studie verbunden mit bodenkundlichen Untersuchungen und Kartierungsarbeit war ein Freiburger Büro für Boden und Geologie beauftragt worden. Die Außengrenzen des Gebiets mit großflächig geogen oder siedlungsbedingt erhöhten Schwermetall- und Arsengehalten konnten verbindlich festgelegt werden, wie es weiter heißt. Innerhalb des Gebietes wurden Areale mit hohen, mittleren und geringen Belastungen differenziert.

Die festgestellten Vorkommen im Landkreis Lörrach sind keine Ausnahme: Vom frühen Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein wurde im Südschwarzwald und in den angrenzenden Regionen der Oberrheinebene Bergbau betrieben und führte zu teilweise großflächig erhöhten Gehalten an Schwermetallen und Arsen in den Böden.

n Über die Homepage des Landratsamtes können Interessierte, insbesondere Landwirte und Grundstückseigentümer, ab sofort auf eine digitale Kartendarstellung mit den differenzierten Belastungsbereichen zugreifen: www.loerrach-landkreis.de/Historischer_Erzbergbau.

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