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Kreis Lörrach „Am wichtigsten ist das Vertrauen“

Die Oberbadische
Genießt das Vertrauen der Jugendlichen: Streetworker Ahmet Keskin. Foto: Petra Martin Foto: Die Oberbadische

Der Schopfheimer Streetworker Ahmet Keskin stellt seinen Tätigkeitsbericht vor

Von Petra Martin

Er ist einer, der viel Beziehungsarbeit leistet und die Jugendlichen erstmal so akzeptiert, wie sie sind: Streetworker Ahmet Keskin. Er stellte bei der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses den Tätigkeitsbericht 2014/15 vor, für den er von Stadtverwaltung und Stadträten ebenso viel Lob empfing wie die Stadtjugendpfleger für den ihren.

Der größte Unterschied bei der Arbeit ist, dass die Stadtjugendpfleger mit dem JuZ in einer festen Einrichtung anzutreffen sind, Streetworker Ahmet Keskin indes eine Gastrolle an den Plätzen einnimmt, an denen sich Jugendliche aufhalten, zum Beispiel an deren Treffpunkten, im Bahnhofs- und Stadtparkbereich sowie an Schulen.

Als Gast gibt er indes auch keine Regeln vor, sondern interessiert sich für die Probleme und Anliegen der Jugendlichen und deren Lebensalltag.

Die wichtigsten Arbeitsprinzipien sind für Streetworker Keskin bei der mobilen Jugendarbeit Freiwilligkeit, Akzeptanz, Vertrauen, Parteilichkeit, Niedrigschwelligkeit, Flexibilität und Transparenz.

Keskins Angebote wurden hauptsächlich von Menschen im Alter von 14 bis 23 Jahren angenommen. Der überwiegende Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen befand sich in besonders schwierigen Lebenslagen. Typische Anliegen waren Hilfe bei der Berufsorientierung und beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen, schlechte Schulleistungen, Schwierigkeiten bei der Verselbstständigung, Sucht und Schuldenproblematik. Besonders schlimm für die Jugendlichen ist die schlechte Wohnsituation in Schopfheim, machte Ahmet Keskin deutlich, es gebe zu wenig bezahlbaren Wohnraum in der Stadt.

Einen hohen Stellenwert bei der täglichen Arbeit nimmt die individuelle Beratung und Unterstützung Jugendlicher ein, bei der fachliche Standards angewandt werden. „Das Wichtigste bei der mobilen Jugendarbeit ist die Beziehungsarbeit und ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen“, sagte Ahmed Keskin. In diesem Jahr, so Keskins Ausblick, werde sich die mobile Jugendarbeit aber auch um Freizeitmöglichkeiten für die jungen Menschen kümmern. So stehen die Planung des neuen Skateparks, die Aufstellung eines Basketballkorbs und die Einrichtung eines Grillplatzes an.

Der Fokus der mobilen Jugendarbeit richtet sich auf junge Menschen in schwierigen Lebenslagen, die von den einrichtungsgebundenen Angeboten nur schwer oder gar nicht erreicht werden. Grundsätzlich ist der Streetworker aber Ansprechpartner für alle Jugendlichen, die sich in Schopfheim aufhalten. Ein wichtiges Element dabei ist die aufsuchende Arbeit, bei der der Streetworker die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt besucht. Die Arbeit stützt sich auf vier Säulen: aufsuchende Arbeit / Streetwork, Einzelfallhilfe, Angebote für Cliquen und Gruppen sowie gemeinwesenorientierte Arbeit.

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