Kreis Lörrach Auf Körpersignale achten

Die Oberbadische

Schmerzen können ein Hinweis auf Unverträglichkeit sein

Kreis Lörrach. Nahrungsmittelunverträglichkeit wird auch in unserer Region ein immer größeres Problem, teilt die AOK Hochrhein-Bodensee jetzt mit. Für immer mehr Menschen im Landkreis Lörrach habe der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel schmerzhafte Folgen.

Treten zum Beispiel nach dem Essen von Milch oder Milchprodukten wiederholt Beschwerden auf, sollte ein Arzt konsultiert werden, rät die Kasse. Möglicherweise liegt eine Laktose-Intoleranz vor. Doch nicht nur Milchprodukte können zu Symptomen wie Blähungen und Durchfällen, Kopfschmerzen oder Schwindel führen. Auch das Eiweiß Gluten, das in Getreidearten wie Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder Hafer vorkommt, kann zu Beschwerden führen, heißt es in einer Medienmitteilung. Grund dafür sei oft eine chronische Entzündung des Dünndarms, die auf einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber Gluten beruhe.

Die Zahl der Betroffenen im Landkreis Lörrach hat sich in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt, heißt es weiter. Einzige Therapie bei einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Deutlich häufiger als die Zöliakie traten zuletzt Fälle von Laktose-Intoleranz auf. Hierbei kann in der Nahrung enthalte- ner Milchzucker nicht verdaut werden. Der Grund liegt in der fehlenden oder zumindest verminderten Produktion des zur Verdauung notwendigen Enzyms Laktase.

Mussten sich im Jahr 2007 lediglich 99 AOK-Versicherte in der Region in ambulante oder stationäre ärztliche Behandlung begeben, waren es zuletzt schon 248 Personen. Das entspricht einer Steigerungsrate von jährlich rund 16,8 Prozent. Besonders verbreitet ist die Diagnose in den Altersgruppen von 20 bis 24 Jahren und von 45 bis 49 Jahren, teilt die Krankenkasse mit.

Ernährungsberaterin Tanja Demel vom AOK-Gesundheitszentrum Lörrach unterstützt immer mehr Menschen mit Laktose-Intoleranz bei der Veränderung ihrer Essgewohnheiten: „Einzige Therapie ist eine Ernährungsumstellung. Wie viel Laktose trotz Intoleranz vertragen wird, ist individuell jedoch verschieden. Daher sollte man am besten zunächst zwei Wochen ganz auf Laktose verzichten und danach langsam austesten, welche Mengen verzehrt werden können.

„Der Blick auf die Zutatenliste ist dabei sehr wichtig, denn nicht nur Milch- und Milchprodukte, sondern auch Wurst, Fertigprodukte, Konserven und Süßigkeiten können Laktose enthalten“, rät die Diplom-Oecotrophologin. Mit einer qualifizierten Beratung fällt Betroffenen eine Ernährungsumstellung, die zur kompletten Beschwerdefreiheit führen kann, meist leichter. Die Palette an laktose- und glutenfreien Produkten habe in den vergangenen Jahren immens zugenommen. Für die Betroffenen sei das eine große Erleichterung.

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