Kreis Lörrach „Ausgräber und Deuter“

Die Oberbadische
Rolf Max Kully feiert heute seinen 80. Geburtstag. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Zum 80. Geburtstag von Professor Rolf Max Kully

Von Elmar Vogt

Kreis Lörrach. Bei bester Gesundheit kann Professor em. Rolf Max Kully am heutigen Samstag seinen 80. Geburtstag feiern.

Wie lässt sich das umfassende Werk von Rolf Max Kully, dem Unermüdlichen, in einer knappen Hommage zu seinem runden Geburtstag würdigen? Vielseitigkeit ist das treffende Stichwort. Gleichermaßen versiert und engagiert in den Sparten Literatur und Sprachgeschichte.

Mit dem Wiesental und dem Markgräflerland ist er seit vielen Jahren eng verbunden. Da er stets große stilistische Sorgfalt auf seine wissenschaftlichen Bücher und Aufsätze legt, damit sie sich flüssig wie fiktionale Texte lesen, veröffentlichte er bisher nur wenig rein Belletristisches. Wer an der Literatur- und Sprachgeschichte, an Flurnamen und an Johann Peter Hebel interessiert ist, stößt unweigerlich auf seinen Namen.

Der am 20. September 1934 in Solothurn geborene Jubilar studierte Germanistik, Latein, Philologie, Volkskunde, Griechisch, Indogermanisch, Musikgeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie an den Universitäten Basel und München. Seine Dissertation schrieb Kully 1964 bei Heinz Rupp über „Die Ständesatire in den deutschen geistlichen Schauspielen des ausgehenden Mittelalters“. In seiner Habilitationsschrift beschäftigte sich der Jubilar mit der Sprache in Johann Peter Hebels „Schatzkästlein“.

Von 1984 bis 1998 leitete er als Bibliotheksdirektor die Zentralbibliothek seiner Heimatstadt. Kully hat als Direktor diese reichhaltige Bibliothek in unerreichter Vielfalt genutzt, erforscht, hat darüber publiziert, Forschungen angeregt und bibliothekarische Spuren hinterlassen. Seine Arbeiten sind wesentliche Grundlagen der solothurnischen Geschichtsschreibung.

1969 erschien in der Sammlung Metzler (Band 80) ein Realienbuch für Germanisten, welches das Leben und Werk Johann Peter Hebels zum Inhalt hat. Zusammen mit Heinz Rupp erfolgte 1966 die Herausgabe von Hebels gesammelten Werken. Elf Jahre später erschien das Werk über die Flurnamen der Gemeinde Himmelried im Kanton Solothurn.

Ein weiterer Schwerpunkt im Leben des Jubilars war die Leitung der „Forschungsstelle Solothurnisches Orts- und Flurnamenbuch“ bis 2006. Die Literatur- und Sprachgeschichte haben es Kully besonders angetan. Seine Vielseitigkeit und die Themenauswahl sind bemerkens- und bewundernswert. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er zwei Publikationen und verschiedene Aufsätze über den alemannischen Dichter, Pädagogen und Theologen Johann Peter Hebel geschrieben hat und in den 1970er Jahren der Basler Hebelstiftung als Präsident vorstand. Der Hebelbund Lörrach würdigte das vielseitige Wirken und Schaffen des Jubilars mit der Verleihung des ‚Hebeldankes‘ des Jahres 2005.

Zahlreiche Beiträge in Büchern und Fachzeitschriften legen Zeugnis darüber ab, dass Rolf Max Kully auch heute noch ein gefragter Fachmann ist. Dass dem engagierten Philologen, dem unermüdlichen „Ausgräber und Deuter“ von Flurnamen, Gesundheit und Gelassenheit erhalten bleiben, kann man nur wünschen. Denn nicht selten ertappt man sich beim Versuch, nachzuschauen, „was Rolf Max Kully dazu sagt ...“.

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