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Kreis Lörrach Barrierefreier Kinospaß

Die Oberbadische
Behindertenbeauftragter Dirk Furtwängler begrüßt die Gäste zum Start der Filmreihe im vollbesetzten Hebelsaal. Foto: Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

„Kino für alle“ des Behindertenbeirats stieß auf großes Publikumsinteresse

Von Markus Greiß

Lörrach. „Das ist das erste Mal, dass nachbestuhlt werden muss“, freute sich Behindertenbeauftragter Dirk Furtwängler in seiner kurzen Begrüßungsrede zum Start der Filmreihe „Kino für alle“ am Freitagabend.

Die Tragikomödie „Honig im Kopf“ lockte über 100 Menschen in den letztlich voll besetzten Hebelsaal des Dreiländermuseums. Das Publikum verfolgte dort die abenteuerliche Geschichte der elfjährigen Tilda, die sich mit ihrem an Alzheimer erkrankten Opa Amandus auf den Weg nach Venedig macht. Am Samstag stand dann mit „Die Sprache des Herzens“ ein ruhiger Film um das taubblinde Mädchen Marie auf dem Programm.

Bereits zum achten Mal veranstaltete der Behindertenbeirat der Stadt das „Kino für alle“. In den unterhaltsamen Filmen stehen stets Menschen im Mittelpunkt, die trotz einer Behinderung oder Erkrankung Großes leisten können, wie Furtwängler im Gespräch erläuterte. Das aus dem Budget des Behindertenbeirats finanzierte, für die Zuschauer kostenlose Angebot richtet sich an alle Bürger: Menschen mit und ohne Behinderung und auch Bürger, die nicht genug Geld für einen Besuch in einem kommerziellen Kino haben. Die Besucherzahlen sind in den letzten Jahren laut Furtwängler stetig gestiegen und lagen zuletzt bei durchschnittlich 60 Personen.

Dank der barrierefreien Einrichtung des Dreiländermuseums und moderner Technik können auch Rollstuhlfahrer und blinde oder taube Menschen die Filme genießen. Für die gehörlosen Zuschauer geben die Untertitel nicht nur das gesprochene Wort wieder, sondern beschreiben zum Beispiel auch die Filmmusik, um deren dramaturgische Funktion zu transportieren.

Und den Sehbehinderten im Publikum eröffnet die „Audiodeskription“ den Zugang zum Film. Dabei werden Handlungen und Situationen der Filmdarsteller während der Gesprächspausen erläutert. Als Alzheimerpatient Amandus (Dieter Hallervorden) beim Kuchenbacken fast einen Hausbrand verursacht, hört sich das so an: „Im Ofen stehen neben einer Schale mit gelbem Teig ein paar hochhackige Pumps. Sie fangen Feuer. Amandus versucht, sie mit einem Teigschaber aus dem Ofen zu angeln.“

Beim geselligen Beisammensein nach Filmende lobte Dirk Furtwängler denn auch die gut gelungenen Audiodeskriptionen im Film. Und eine Zuschauerin ohne Behinderung bemerkte verblüfft: „Durch die Audiodeskription sind mir Dinge im Film aufgefallen, die ich sonst gar nicht bemerkt hätte.“

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