Kreis Lörrach Bürgermeister Hoffmann will FDP-Zugpferd werden

mcf
 Foto: mcf

Vom Bürgermeister-Sessel auf einen der blauen Stühle in den Berliner Bundestag: Christoph Hoffmann will bei der Bundestagswahl 2017 für die FDP als Direktkandidat im Wahlkreis Lörrach ins Rennen gehen.

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach.Vom Bürgermeister-Sessel auf einen der blauen Stühle in den Berliner Bundestag: Christoph Hoffmann will bei der Bundestagswahl 2017 für die FDP als Direktkandidat im Wahlkreis Lörrach ins Rennen gehen. „Man kann nicht nur jammern“, begründet der Bürgermeister von Bad Bellingen seinen Entschluss.
Die politische Karriere von Hoffmann erhält damit einen weiteren Farbtupfer. Nachdem der Bürgermeister von Bad Bellingen erst im Frühjahr sein CDU-Parteibuch abgegeben und sich kurz darauf auch der FDP-Kreistagsfraktion angeschlossen hat (wir berichteten), folgt nun der nächste Schritt seines politischen Werdegangs. Am Montag nächster Woche will er sich bei der Lörracher FDP-Wahlkreiskonferenz zum Direktkandidaten wählen lassen. Einen Gegenkandidaten muss er bei den Liberalen nicht fürchten. Aktuell steht als Kandidat für die Bundestagswahl 2017 nur Hoffmann auf dem Zettel, bestätigt der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Valentin Weislämle Informationen unserer Zeitung. Dass die Wahl im Gasthaus Schwanen in Bad Bellingen ein „Heimspiel“ für den Bürgermeister ist, sei aber nur dem Fakt geschuldet, dass die Veranstaltung des Kreisverbandes Lörrach an einem zentral gelegenen Ort stattfinden soll.
Die Kreis-Liberalen sind offenbar überzeugt, mit Hoffmann den richtigen Mann ins Rennen zu schicken. „Er ist ein engagierter, kompetenter Wahlkämpfer, der in der Lage ist, Inhalte zu vermitteln. Und er genießt Vertrauen“, lobt Weislämle. Trotz der politischen Biografie glaubt er nicht, dass Hoffmann ein gelb-schwarzer Kandidat ist. „Er ist in der CDU mit seinen liberalen Positionen angeeckt.“
Vorbehalte aus dem politischen Raum, dass der Bürgermeister von Bad Bellingen seinen politischen Werdegang bei der CDU in der Sackgasse sah und nun mit dem Wechsel zur FDP vorankommen will, relativiert der stellvertretende Kreisvorsitzende: „Das Direktmandat wird er wohl nicht holen.“ Daher sei es kein Freifahrtschein für die Karriere. Vielmehr müsse sich Hoffmann erst bewähren.
Ins gleiche Horn bläst auch der voraussichtliche FDP-Direktkandidat. Die Wahl werde ihn wohl nicht direkt in den Bundestag bringen. Stattdessen bedeute sein Entschluss auch viel Mehrarbeit.
Hoffmann will erst am kommenden Montag genauer Position beziehen, warum er den Ruf von FDP-Vertretern gefolgt ist, zu kandidieren. Im Gespräch mit unserer Zeitung lässt er aber bereits einige Punkte durchblicken, die ihn stören und deshalb bewogen haben, den Blick verstärkt in Richtung Bundesebene zu richten. So gebe es in Deutschland viele Dinge, die den Kommunen täglich „auf die Füße fallen“. Nicht nur die Flüchtlingspolitik spiele eine Rolle, sondern auch Punkte wie die Gesundheitspolitik und die ärztliche Versorgung. „Es gibt einen Reformstau in vielen Bereichen.“ Außerdem kritisiert Hoffmann  zu hohe Standards, die zu erfüllen seien, womit er gegen die Bürokratie Position bezieht, also ein klassisches FDP-Wahlkampfthema.
„Ich bin gerne Bürgermeister“, betont der 58-Jährige zwar. Doch zugleich wolle er nun mitwirken, für Veränderungen zu sorgen.
Die Kreis-FDP hofft, mit dem Bürgermeister ein gutes Zweitstimmen-Ergebnis bei der Bundestagswahl  zu erreichen. Weislämle: „Dafür brauchen wir einen guten Kandidaten.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading