Kreis Lörrach Bundesbank hautnah erleben

Die Oberbadische
Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann empfing die Klassen und beantwortete die Fragen der Schüler. Foto: zVg / Frank Rumpenhorst / Deutsche Bundesbank Foto: Die Oberbadische

Wirtschaftsgymnasium Lörrach: Vom Privileg, Einblick nehmen zu können

Die Klasse WG2A des Wirtschaftsgymnasiums der Kaufmännischen Schulen Lörrach war eine von acht ausgewählten Klassen, die eingeladen waren, in den Alltag der Bundesbank hinein zu schnuppern und einen kleinen Ausschnitt der Arbeitsatmosphäre zu erleben.

Sie hatten sich mit einem Bewerbervideo mit Bezug zu Themen der Volkswirtschaftslehre, besonders zur Preisbildung und Geldpolitik unter 400 Klassen abgesetzt und waren in die Auswahl gekommen. Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann empfing die Klassen und beantwortete die Fragen der Schüler.

Neben einer Führung durch das Gebäude der Bundesbank wurden auch Gewinne ausgelobt. Gold- und Silbermünzen gehörten zu den Preisen eines Quiz. Nazli Cetiner und Francesca D’Agate berichten stellvertretend für ihre Klasse WG 2A von ihren Erfahrungen:

„Wir hätten nicht gedacht, dass unser Bewerbervideo so gut ankommt“, sagt Nazli Cetiner. „Wir wollten mit bewussten Falschantworten zu den Themen Interesse wecken und das Video lustig gestalten. Wir wollten anders sein.“

Die meisten anderen Bewerbervideos seien ernsthafter ausgefallen und insgesamt habe man weniger mit Humor gearbeitet. „Manchmal sind es ja eher die Dummfrager und die Leute, die einfach anders sind, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Daraus kann man Potenzial schöpfen“, meint Francesca D’Agate, die ebenfalls wie ihre Mitschüler in der Klasse viel private Zeit und Arbeit in die Erstellung des Videos investiert hat.

Der Erfolg gab ihnen Recht, als die Einladung nach Frankfurt in der Schule ankam. Genauso wie die Klasse freuten sich die BWL- und VWL-Lehrerinnen Diana Birmelin und Vera Vérolet, die die Bewerbung unterstützt hatten und ihre Schüler denn auch nach Frankfurt begleiteten.

Der Besuch in der Bank beeindruckte die Klasse, insbesondere die Nahbarkeit des Bundesbankpräsidenten Weidmann. Er sei ein „normaler Mensch“, zugänglich und sympathisch, habe sich Zeit genommen und Vieles mit Geduld erklärt. Zusätzlich sei die Atmosphäre im Haus der Bundesbank ein Highlight gewesen, schwärmen beide Schülerinnen. „Die Mitarbeiter sind so freundlich und die Bundesbank sonst so ein abstrakter Begriff im Unterricht“, berichten Nazli und Francesca einhellig. „Es ist ein Privileg, dort Einblick bekommen zu können“, sagen sie stolz. „Der Einblick in den Alltag der Mitarbeiter macht außerdem Mut, es auch zu versuchen. Es macht einfach Lust, dort zu arbeiten“, erläutert Nazli ihre Eindrücke. Und Francesca ergänzt: „Es sind auch Menschen wie wir, so bodenständig. Wenn man im Unterricht sitzt, dann wirkt alles sehr weit entfernt, man hat einfach auch ganz andere Erwartungen. So wissen wir jetzt, was wirklich dort abläuft und konnten das selbst erleben. Ein Job dort ist auch nicht unerreichbar.“

Deutlich wird, dass die Zukunftsperspektive insbesondere bei den beiden Schülerinnen eine wichtige Rolle bei dem Besuch in der Bundesbank gespielt hat. Sie nähmen diese Erfahrung mit in den Unterricht, dennoch blieben BWL und VWL sehr theoretische Lernfächer.

„Wir haben die Motivation mitgenommen, dass es möglich ist. Herr Weidmann hat auch unten angefangen. Sein Werdegang war auch nicht geradlinig. Das ist ein Ansporn für uns selbst,“ erklärt Francesca. Aber, sagt eine nachdenkliche Nazli: „Ohne Taten kommt man nicht ans Ziel. Man muss schon etwas tun.“

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