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Die Oberbadische

Interview mit Bildungsreferentin über Freiwilliges Soziales Jahr

Zum Abschluss der Serie über das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) hat sich Spunk-Mitarbeiter Rolf Rombach mit der Caritas-Bildungsreferentin Carina Kaiser (26) getroffen und sie über ihreTätigkeit als hauptamtliche Begleiterin des FSJ befragt.

Was sind Deine Aufgaben als Bildungsreferentin?

Meine erste Aufgabe ist es, interessierte junge Menschen in passende Einsatzstellen zu vermitteln. Hierfür können sich die Interessenten bei uns bewerben, und wir laden sie zu einem Informations- und Vorstellungstermin ein. Bei diesem Treffen wird gemeinsam geschaut, dass wir für jeden Bewerber eine Stelle finden, die ihm oder ihr zusagt. Für das gesamte Vermittlungsverfahren stehe ich für Nachfragen zur Verfügung. Außerdem bin ich auch für die begleitenden Seminare zuständig, die circa alle zwei bis drei Monate stattfinden. Hier treffen sich immer 25 bis 28 Freiwillige in Bildungshäusern im Landkreis Waldshut oder Lörrach und verbringen die Wochen gemeinsam. Ich schaue im Vorhinein mit einem Team von drei Honorarmitarbeitern, dass die Woche gut geplant und organisiert ist. Bei der Durchführung der Wochen bin ich nur teilweise mit dabei.

Wie bist Du zu dieser Arbeit gekommen?

Ich habe selbst im Jahr 2007 ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und damals haben mir die Seminare bereits so viel gebracht, dass ich beschlossen habe selbst Bildungsreferentin zu werden. Nach meinem FSJ habe ich dann an der Katholischen Hochschule in Freiburg „Soziale Arbeit“ studiert und bereits nebenher als Honorarmitarbeiterin FSJ-Seminare begleitet. Als ich im Jahr 2012 meinen Abschluss hatte, wurde gerade die Stelle in Bad Säckingen als Bildungsreferentin ausgeschrieben. Nachdem ich mich dafür beworben habe, bekam ich dann die Stelle und bin nun überglücklich, dass ich meinen Traumberuf ausüben kann.

Was ist das Besondere an einem FSJ beim Diözesancaritasverband Freiburg?

In erster Linie unterscheidet uns von anderen Trägern, dass wir als caritativer Träger zur katholischen Kirche gehören und die damit verbundenen Werte vertreten. Natürlich können Jugendliche aller Religionen zu uns kommen, sie sollten allerdings eine gewisse Offenheit dem Thema Spiritualität gegenüber haben. Vor allem bei unseren Seminaren setzen wir uns oft mit diesem Thema auseinander.

Was wird den Freiwilligen angeboten und wie alt sind die FSJler?

Die Freiwilligen können ab 16 Jahren einen Freiwilligendienst bei uns absolvieren. Eine Altersgrenze gibt es keine, da durch den Bundesfreiwilligendienst nun auch – nicht wie beim FSJ – Menschen über 27 Jahren einen BFD absolvieren können. Die begleitenden Seminartage finden für die 16- bis 27-Jährigen in fünftägigen Veranstaltungen statt. Für die 27plus-Freiwilligen sind diese als eintägige Veranstaltungen geplant. Die Einsätze sind in sämtlichen sozialen Einrichtungen möglich.

Die Freiwilligen sind während der gesamten Dienstzeit komplett eigenständig sozialversichert (sprich kranken-; renten-; pflege- und arbeitslosenversichert). Die Freiwilligen erhalten auch ein monatliches Taschengeld und bekommen mit ihrem FSJ- oder BFD-Ausweis auch einige Vergünstigungen.

Warum sollen junge Menschen ein soziales Jahr machen?

Viele junge Menschen erleben die Umwelt durch ein Soziales Jahr noch einmal ganz anders. Sie kommen mit hilfsbedürftigen Menschen zusammen – seien es alte, behinderte, psychisch kranke, wohnungslose oder junge Menschen. Dies erweitert ihr Denken und bringt sie in ihrem Erfahrungsschatz weiter. Vor allem entwickeln sich die meisten jungen Menschen weiter in diesem Jahr und gewinnen an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Die Orientierung für einen späteren Beruf ist einer der häufigsten Gründe für ein FSJ.

Weitere Informationen: Mehr zum FSJ bei der Caritas unter www.freiwilligendienste-caritas.de

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