Kreis Lörrach Dem Wandel auf der Spur

Die Oberbadische
Dekanin Bärbel Schäfer (Mitte) und Vorsitzender Martin Strittmatter (rechts) freuten sich, Professor Heinzpeter Hempelmann bei der Synode begrüßen zu dürfen. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Frühjahrssynode des Kirchenbezirks Markgräflerland

Von Silvia Waßmer

Kreis Lörrach. Warum „ticken“ Menschen so unterschiedlich? Mit dieser Frage sowie dem fortschreitenden soziokulturellen Wandel in Kirche und Gesellschaft hat sich die Frühjahrssynode des Kirchenbezirks Markgräflerland unter der Leitung des Vorsitzenden Martin Strittmatter jetzt in Schopfheim beschäftigt. Zum Thema referierte Professor Heinzpeter Hempelmann.

„Sind Sie eigentlich noch normal?“, fragte dieser schmunzelnd die Kirchenvertreter: „Sie haben eine Woche gearbeitet, draußen ist schönes Wetter und Sie sitzen hier und sprechen über den soziokulturelle Wandel in der Kirche. Das ist nicht normal!“ Er zeigte mit Hilfe dieses Beispieles auf, dass das, „was wir für normal halten, für viele andere nicht normal ist“.

In unserer Gesellschaft, die sich immer mehr von ihren christlichen Ursprüngen entferne, gebe es drei Grundorientierungen, erklärte Hempelmann – die Prämoderne, die Moderne und die Postmoderne. Die Prämoderne orientiere sich dabei an Traditionen und möchte an Bewährtem festhalten. Die Moderne sei kritisch und für Wandel offen und die Postmoderne sei pluralistisch nach dem Motto: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.“ Alle drei Grundausrichtungen, die Denken und Handeln leiten, ringen dabei um Einfluss in Gesellschaft und Kirche. Anhand mehrerer Beispiele auf einem Arbeitsblatt führte Professor Hempelmann diese Problematik aus.

Während der Referent weitere Beispiele – unter anderem zu den Themen Identität, Individuum, christlicher Glaube, Kommunikation des Glaubens oder Toleranz – aufzeigte, waren die Synoden-Teilnehmer dazu aufgefordert, sich diejenigen Aussagen zu markieren, welche am ehesten auf sie selbst zutreffen. In der anschließenden Gruppenarbeitsphase wurde dann angeregt anhand von acht Leitfragen wie zum Beispiel „Welcher Mentalität fühlen wir uns selber (am ehesten) zugehörig?“, „Welche Mentalitäten wollen wir ‘bedienen’?“ oder „Wie sollen wir und wie wollen wir mit der Vielfalt und Unterschiedlichkeit umgehen?“, über diese Thematik der Grundeinstellungen diskutiert. Schnell wurde dabei deutlich, dass eine generelle Einordnung in eine bestimmte Kategorie nicht so einfach möglich ist. „Je nach Kontext gehören wir unterschiedlichen Basismentaliäten an“, erkannten die Teilnehmer. Die Zwischenergebnisse wurden dann in der Synode vorgestellt und im Plenum besprochen.

Dabei sah die Bezirkssynode Markgräflerland in der Analyse zum soziodemographischen und soziokulturellen Wandel ein wichtiges und zukunftsweisendes Instrument für die strukturelle und ekklesiologische Gestaltung des kirchlichen Lebens in ihrem Kirchenbezirk. Sie fasste den Beschluss, den Bezirkskirchenrat zu beauftragen, das bei der Synode vorgestellte und diskutierte Projekt zum soziodemographischen Wandel durchzuführen und entsprechende Mittel der Landeskirche hierfür einzusetzen.

u  Dekanin Bärbel Schäfer überreichte Uschi Schmitthenner als neuer Prädikantin sowie Thomas Müller und Karl-Heinz Rudishauser zur sechsjährigen Dienstverlängerung je eine Urkunde.

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