Kreis Lörrach Depression ist verflogen

Die Oberbadische
Sind nun wieder optimistisch (von links): Dr. Alexander Kühnemund, Armin Müller, Heike Roese-Koerner, Dr. Axel Baumgarten, Petra Glienke und Prof. Dr. Hans-Heinrich Osterhues. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

„Onkologischer Schwerpunkt“ setzt auf Zertifizierungen und Entwicklungspotenziale

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Aus dem Tal der Tränen kommend, sieht sich der Onkologische Schwerpunkt (OSP) Lörrach-Rheinfelden nun wieder gut gerüstet. Nach dem Ausscheiden der geschlossenen Frauenklinik Rheinfelden und einer personellen Durststrecke nimmt der Fach-Zusammenschluss von Kreiskliniken Lörrach und St. Elisabethen-Krankenhaus jetzt die Entwicklungspotenziale in den Blick. Zertifikate und Angebotserweiterungen spielen eine zentrale Rolle.

„Der OSP ist super aufgestellt“, bewertet Heike Roese-Koerner, Verwaltungsleiterin des St. Elisabethen-Krankenhauses, den aktuellen Stand. Sie hat turnusgemäß zum 1. Juli den OSP-Vorstandsposten vom Geschäftsführer der Kreiskliniken, Armin Müller, übernommen, der drei Jahre lang die Position ausfüllte.

Dessen Bilanz war von Höhen und Tiefen geprägt, wie gestern bei einem Pressegespräch dargelegt wurde. Man sei zwischendurch deprimiert gewesen. Denn: Das Ausscheiden der Frauenklinik aus dem OSP fiel ebenso in diese Zeit wie die Suche nach neuen Onkologen. Positiv war hingegen die Eröffnung des grenzüberschreitenden Gesundheitszentrums „ambulo“, wo ein breites Spektrum der Strahlentherapie/Radioonkologie angeboten wird. Auch die Zertifizierung des Darmkrebs- sowie des Brustkrebszentrums in Lörrach erfolgte in den drei Jahren. Müller: „Wir sind im Moment zufrieden und haben gemeinsam Entwicklungspotenzial.“

Auf die externe Bestätigung der OSP-Arbeit legt Roese-Koerner großen Wert. Die Zertifizierung sei aber nicht abgeschlossen, sondern angesichts von anstehenden Rezertifizierungen ein laufender Prozess, in dem man die eigene Arbeit noch verbessern wolle. Steigende Fallzahlen im Brustkrebszentrum, das sich im „Eli“ befindet, würden zeigen, dass die Zertifizierung positive Effekte hat.

Prof. Dr. Hans-Heinrich Osterhues, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, geht davon aus, nach der personellen Konsolidierung die strategischen Ziele wieder verfolgen zu können. „Wir wollen das regionale Angebot auf qualitativ hohem Niveau ausbauen.“ Konkret nannte er dazu die Thoraxchirurgie, die sich in Freiburg befindet. Ein wohnortnahes Angebot in Lörrach ist sein Ziel. Patiententage sind ebenso auf der Liste. „Für die Kür ist wieder mehr Platz“, will Osterhues mehr anbieten.

Auf die wöchentlichen Tumorkonferenzen, die psychoonkologische Betreuung sowie die Versorgung der Krebspatienten über die Brückenpflege als Brückenschlag zwischen der stationären Versorgung und der ambulanten Pflege zuhause, setzt Dr. Alexander Kühnemund, Ärztlicher Sprecher des OSP und onkologischer Oberarzt im Kreiskrankenhaus. Eine Verbesserung und der Ausbau der stationären Palliativmedizin sind seine Ziele. Dass es ohne die Brückenpflege die ambulante Version nicht geben würde, betonte Müller. Die Mitarbeiter der Brückenpflege versorgten in 2014 insgesamt 425 Patienten mit 1784 Hausbesuchen und 5930 Telefonaten.

Der OSP hatte im Jahr 2014 ein Aufkommen von 1742 Patienten, davon waren 999 Erstvorstellung. In den Kreiskliniken wurden 813 Patienten und im „Eli“ 686 Patienten im Rahmen des OSP versorgt. Die häufigsten Ersterkrankungen betrafen die Verdauungsorgane (221). Hinzu kamen die Erkrankung der weiblichen Brust (167) und die Erkrankung der Prostata (76) sowie der Lunge (63).

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading