Kreis Lörrach Der süße „Kaffee“ aus der Dose

Die Oberbadische

Koffein gilt als die Gefahr in Energydrinks­ / Baldiges deutschlandweites Verkaufsverbot an Jugendliche?

Von Patrick Netzlaff

Sie versprechen einen zusätzlichen Kick, gesteigerte Leistungsfähigkeit und gelten seit Jahren als absolutes Modegetränk unter Jugendlichen. Die Rede ist – na klar – von den diversen Energydrinks, welche es heutzutage nahezu in jeder Farbe und Größe zu kaufen gibt. Dabei ist Vielen nicht bewusst, was eigentlich alles in den durch die Werbung angepriesenen Dosen steckt.

Zutaten wie Taurin, Glucuronolacton und Inosit hören sich teils exotisch an. Grundsätzlich muss man wissen, dass in allen Energydrinks hauptsächlich vier Bestandteile prägend sind und zwar Wasser, Farbstoffe, Zucker/ Süßstoff und vor allem Koffein.

Und genau im letzteren sehen Experten das Problem. Selbst die Begrenzung auf eine zulässige Höchstmenge von 32 Milligramm pro 100 Milliliter Flüssigkeit sehen Viele als zu lasch an, zumal nahezu alle Hersteller die oben erwähnte Dosis verwenden. Für Erwachsene gilt folgendes: Pro Kilogramm Körpergewicht sind drei Milligramm Koffein unbedenklich. Somit kann ein 80 Kilogramm schwerer Erwachsener rund 750 Milliliter, also drei 250 Milliliter Dosen, pro Tag zu sich nehmen. Für Jugendliche gilt hingegen auf Grund des oft niedrigeren Körpergewichts eine geringe Menge als ungefährlich. Doch gerade diese Altersgruppe scheint wie verrückt nach den süß schmeckenden Getränken zu sein. An Lan-Partys, in der Disco, in Verbindung mit Sport oder während der Schule – Energydrinks gelten beim Großteil als Allzweckwaffe gegen Müdigkeit und Stress. Die von den Eltern oftmals als „Gummibärchensaft“ verhöhnten Getränke sind vor allem in Verbindung mit Alkohol nicht zu unterschätzen. Das Gefährliche daran ist, dass Energydrinks die Wirkung des Alkohols überspielen, Trotz Alkohol im Blut fühlt man sich fit und nüchtern.

Deshalb wird über ein Verkaufsverbot an Minderjährige in Deutschland diskutiert. Als Vorreiter gilt Litauen, welches den Verkauf an unter 18-Jährige stoppte. Bei Verstoß drohen Händlern harte Strafen bis hin zu 116 Euro Bußgeld.

Doch natürlich gibt es auch die Energydrinks Befürworter, welche die klebrige Flüssigkeit als ungefährlich ansehen. Ein Argument dabei ist die Tatsache, dass beispielsweise eine 250 Milliliter Dose vergleichbar viel Koffein enthält wie eine Tasse Kaffee.

Dienen Energydrinks also als Kaffee-Ersatz? Die Antwort sei jedem selbst überlassen, aber sicher ist, dass die Mehrheit solche Produkte aus geschmacklicher Überzeugung genießt, was aus unserer Umfrage hervor geht.

Das meinen Lörracher Jugendliche zu Energydrinks

Paul (17 Jahre):„ Ich trinke selten Energydrinks, höchstens so zwei bis drei im Monat. Ich finde Sie gut zum Mischen mit Alkohol, allerdings spüre ich keine Wirkung auf meinen Körper. Solange man es mengenmäßig nicht übertreibt, sehe ich die Drinks als ungefährlich an.“

Alex (15): „ Ich finde trotz der Tatsache, dass die Getränke gut schmecken, Jüngere sollten die Finger davon lassen, da diese oft schon aufgedreht genug sind. Ab 14 Jahren sehe ich es als in Ordnung an.“

David (17): „Ich fühle mich durch Energydrinks konzentrierter, allerdings trinke ich nur so um die zwei Stück pro Woche,wodurch ich auch keine Gefahr am Konsum sehe.“

Chiara (13):„Mir schmeckt die Flüssigkeit einfach, wobei ich keine wirkliche Wirkung feststelle. Etwas gefährlich finde ich diese aber trotzdem.“

Max (18): „Wenn man sonst kaum Koffein zu sich nimmt, merkt man eine Dose schon. Ich selber trinke nur ab und zu mal Eine, vielleicht so zwei im Monat.“

Janosh (22): „Gerade für 14 bis 15- Jährige sehe ich ein Problem im Energydrin-K onsum, da ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Auch in Verbindung mit Alkohol sind die Drinks eine Gefahr.“

Monika (14): „In meinen Augen sind die Dosen nicht gefährlich, da ja kein Alkohol enthalten ist. Ich trinke so eine Dose am Tag,weil es mir einfach schmeckt, auch wenn ich selber keine Veränderung dadurch spüre.“

Iven (24): „Ich nehme pro Monat einen Tray, also 24 Dosen, zu mir, wobei ich früher noch mehr konsumiert habe. Dadurch habe ich auch schon selbst unschöne Erfahrungen gemacht. In erster Linie zählt für mich der Geschmack.“

Jannik (22):„Durch Energydrinks fühle ich mich schon etwas fitter und munterer, allerdings spüre ich es schon, wenn ich zwei Dosen hintereinander getrunken habe. Zwei pro Monat sind bei mir normal.“

Elia (14): „Ich hatte selbst schon Herzprobleme beim Rennen durch die Drinks. Auf Grund dieser Herzrhythmusstörungen habe ich r aufgehört, diese zu trinken.“

Valentin (13): „Ich kaufe selten Energydrinks, höchstens mal in der Mittagspause. Allerdings dann oft nur zum Probieren, auch wenn ich keine Wirkung feststelle.“

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