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Kreis Lörrach Die Arbeitswelt von morgen

Die Oberbadische
Angeregt diskutierten die Forumsteilnehmer über die Zukunft der Arbeitswelt. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Entwicklung: Vertreter von Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren im Forum „Hochschulewirtschaft“

Von Silvia Waßmer

Wie sieht die zukünftige Arbeitswelt aus? Welche Kompetenzen fordert sie? Und wie müssen Hochschulen reagieren? Antworten suchten im Forum Hochschulewirtschaft jetzt Vertreter von Unternehmen und Wissenschaft im Sparkassenforum Lörrach.

Kreis Lörrach. In seinem Impulsreferat hob dabei Peter Martin Thomas, Leiter der Sinus-Akademie Heidelberg, hervor: „Es ist richtig schwierig, die Zukunft voraus zu sagen.“ Er zitierte dazu bekannte Persönlichkeiten vergangener Jahrzehnte, die die technologische Entwicklung ihrer Zeit aus heutiger Sicht völlig falsch einschätzten.

Mit dem Kommenden beschäftigten sollte man sich aber dennoch, insbesondere heute, wo wir – wie der Referent erklärt – in einer „VUKA-Welt“ (volatil, unsicher, komplex, ambivalent) leben. Deshalb zeichnete Thomas in drei Bereichen ein mögliches Bild der Zukunft: technologischer Wandel, gesellschaftlicher Wandel und mögliche Reaktionen der Unternehmen auf diese Entwicklung. Im technologischen Bereich sprach er dabei von der „Industrie 4.0“, die sich durch eine Verzahnung von Produktion und modernster Kommunikationstechnik auszeichnet. Als „Beschleuniger“ dieses Prozesses nannte er die Digitalisierung.

Den gesellschaftlichen Wandel überschrieb er mit dem Begriff „Vielfalt 4.0“: Gebe es heute doch eine Unmenge an verschiedenen Lebensstilen, Zukunftsvorstellungen und Bildungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang sprach Thomas auch von einer „Öffnung des sozialen Raumes“, die einerseits neue Entfaltungsmöglichkeiten bietet, andererseits aber auch zu Überforderung und Verunsicherung führen kann. Hinsichtlich der demografischen Verschiebung prognostizierte er außerdem eine Veränderung der Sozialstruktur und Arbeitswelt. Der Experte sprach von einem „Auseinanderdriften“ zwischen der Mitte der Gesellschaft und deren Peripherie sowie von einer Verschiebung der Wertewelt.

„Jeder Trend erzeugt einen Gegentrend“, hob Thomas hervor und definierte vier gesellschaftliche Einstellungen: Verweigerung, Verzögerung, Anpassung und Vorantragen. Deshalb müssten Unternehmen lernen, „Vielfalt zu gestalten“ und ihre Mitarbeiter durch Weiterbildung qualifizieren. Als weitere Stichworte einer Reaktion der Unternehmen auf die Industrie 4.0 nannte er einen sicheren Arbeitsplatz, eine neue Führungs- und Teamkultur sowie soziale Verantwortung.

In zwei Gesprächsrunden diskutierten im Anschluss Renate Heizmann, Personalleiterin bei Dunkermotoren, Detlev Doherr, Leiter der Instituts für wissenschaftliche Weiterbildung an der Hochschule Offenburg, Stephan Lengsfeld und Tobias Schubert von der Universität Freiburg, Jürgen Trefzer, Geschäftsführer bei A. Raymond, Roland Luxemburger von der Hochschule Konstanz, Martin Reckenfelderbäumer, Rektor der Hochschule Allensbach, und Theodor Sproll, Rektor der DHBW in Lörrach, über zukünftige Kompetenzen in den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften.

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