Das Problem: Zwei Mitarbeiter teilen sich 1,2 Stellen, auf die etwa 350 Beratungsfälle (Personen und Familien) kommen. Laut Frank, die im Markgräflerland, Weil am Rhein und in Rheinfelden Zuwanderer berät, sei man dankbar, dass es Stadtteileltern und engagierte Nachbarn gebe, die Hilfestellung leisten und verschieden Aufgaben übernehmen würden. Kollege Martin Holz vom Caritasverband, der die Gebiete Lörrach, Schopfheim und das Wiesental betreut, sieht einen steigenden Beratungsbedarf und komplexer werdende Aufgaben: Bundesweit sind die Beratungszahlen des MBE von 2014 bis 2015 von 175 000 auf 205 000 Personen gestiegen, im kommenden Jahr sollen laut Bundesamt für Migration etwa 240 000 Beratungsfälle gezählt werden. Die Freie Wohlfahrtspflege hält diese Schätzung für zu niedrig.
In Anbetracht der steigenden Zahlen sei das Budget zu gering, sieht Zahn dringenden Handlungsbedarf, dem der morgige Aktionstag der Liga der Wohlfahrtsverbände Nachdruck verleihen soll. „Es ist ein Skandal, dass es für die Jugendarbeit im Haushalt 2017 acht Millionen Euro weniger geben soll“, betonte Zahn. Die beiden Träger fordern, die finanziellen Mittel für die MBE und JMD weiter zu erhöhen, um 17 auf rund 62 Millionen Euro im kommenden Jahr, und für den JMD sollen 18 Millionen mehr eingeplant werden. Dadurch könnten auch die mehr als 240 000 Beratungsfälle bewältigt werden. Langfristig müsste die Fallzahl pro Vollzeitkraft aber sinken, so Zahn.