„Angekommen – aufgenommen, Flüchtlinge im Landkreis“: Unter diesem Motto hat gestern der 11. Tag des Bürgerengagements im Landkreis Lörrach stattgefunden. Im Landratsamt wurden 17 vorbildliche Projekte des Bürgerengagements für Flüchtlinge geehrt. Von Michael Werndorff Kreis Lörrach. Vor vier Jahren hätte sich Landrätin Marion Dammann nicht vorstellen können, dass jetzt eine ihrer Hauptaufgaben sei, Flüchtlinge unterzubringen. Waren es 2011 noch 84 Asylsuchende, so stieg die Zahl dieses Jahr auf 2000 Menschen. „Und 2016 ist mit einer Verdoppelung zu rechnen“, kommentierte sie die rasante Entwicklung. Genauso schnell hätten sich aber Menschen zusammengetan, welche die Arbeit der bestehenden Arbeitskreise im Bereich Asyl unterstützen. Zudem sei es eine logistische Meisterleistung, die Flüchtlinge derart unterzubringen, dass auch für die heimische Bevölkerung ein zufriedenstellender Kontext hergestellt werden könne, betonte Dammann. „Gleichzeitig müssen wir den Asylsuchenden zeigen, dass Deutschland kein Schlaraffenland ist und Fragen der Bevölkerung so transparent wie möglich beantworten, um Ängste zu nehmen.“ Keine Ängste hätten indes die vielen Helferkreise, die ihre Unterstützung anböten. „Uns macht es stolz, so viele vorbildhafte Helfer im Landkreis zu haben“, lobte sie das ehrenamtliche Engagement. Und weiter: „Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Integrationsarbeit“, doch befinde man sich erst am Anfang. Dass die gestern Geehrten auch stellvertretend für weitere, im Stillen tätigen Helfer ausgezeichnet wurden, betonte Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella: „Menschen, die im Hintergrund wirken, sollen sich auch geehrt fühlen.“ Darüber hinaus unterstrich sie die Vielfalt der Projekte, welche überwältigend sei – so geht es um Unterstützung bei Behördengängen, medizinische Hilfe oder Fahrdienste sowie die Vermittlung von Kontakten, um eine Brücke zwischen den Kulturen zu spannen. Zahnärztin Sabine Schmelzer von „Schopfheim hilft“ berichtete unter anderem, dass man gemeinsam mit den Maltesern einen medizinischen Hilfsdienst im Oberfeld eingerichtet habe, um Behandlungen durchzuführen. „Wir haben die Zahnärzteschaft in persönlicher Ansprache mobilisiert“, blickte sie auf das Erreichte zurück. Der Dank der Asylsuchenden ist sehr groß, hieß es seitens der Helfergruppen.