Der zu den ältesten seiner Zunft zählende Regio Verkehrsverbund Lörrach (RVL) hat zum Abschluss seiner zahlreichen Aktionen zum 20-jährigen Bestehen nun einen Festakt begangen. Ehrengast der Geburtstagsfeier im Werkraum Schöpflin in Lörrach war Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann. Von Gerd Lustig Kreis Lörrach. Der Minister bescheinigte einem der „Pioniere im Verbundwesen“, als kleiner Verband eine große Rolle zu spielen. „Der ÖPNV hat hier in der Südwestecke einen hohen Stellenwert“, sprach er von einer Erfolgsgeschichte. Was Attraktivität und Auslastung betrifft, nehme der RVL stets eine Spitzenposition unter den 22 Verbünden im Land ein. Stiegen im Geburtsjahr des RVL nur 14 Millionen Fahrgäste ein, verzeichnete der Verbund im vergangenen Jahr 25 Millionen Fahrten, das sei schon eine wunderbare Sache. „Hier wurde nie klein gedacht, sondern stets über den Tellerrand hinaus“, lobte Hermann. Doch auch der Minister denkt für die Zukunft an eine deutliche Steigerung im ÖPNV und an das ambitionierte Ziel der Verdopplung der Nutzerzahlen. Dazu gelte es, die Systeme zu ertüchtigen. Dies soll mit einem großräumigem Programm möglich werden, nämlich ein Ticket fürs ganze Land. „Dabei setzen wir auf Kooperation mit allen Beteiligten“, machte er deutlich. Ziel müsse sein, den ÖPNV-Straße mit dem der Schiene zu verknüpfen und passgenaue Taktverkehre hinzubekommen. Auch Regio-Schnellbuslinien seien eine Option. Wie berichtet, sind hier Linien von Schopfheim über Wehr nach Bad Säckingen und zum anderen von Zell nach Titisee in der Planung. Als eine zentrale und erschwingliche Art der Fortbewegung nannte Marion Dammann, Landrätin und Vorsitzende des Aufsichtsrats, den kleinen, aber bewährten RVL. Der Slogan „Vielseitig – wie die Region“ passe genau. Stets zielten die Angebote auf die Bedürfnisse der Kunden und spiegelten den Willen der Fahrgäste wider. Die wahre Stärke sei die Nähe zum Kunden. Die breite Palette der Angebote für jeden Fahrzweck und für jeden Kunden habe dazu geführt, dass statistisch gesehen jeder Einwohner des Landkreises den RVL 110 Mal genutzt habe. Einen hohen Stellenwert genieße dabei der grenzüberschreitende Nutzen. Der Verbund stelle inzwischen eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr dar. „Der RVL ist eine Institution, die nicht mehr wegzudenken ist“, betonte Dammann. Frank Bärnighausen, neben Jürgen Meißner einer der beiden Geschäftsführer des RVL, nutzte den Festakt als eine Art Standortbestimmung. Bewährt habe sich nicht nur das Kleine, aber Feine, sondern auch die Devise Vielfalt statt Einfalt sowie vor allem der grenzüberschreitende Blick. „Verbund bedingt auch Verbundenheit“, betonte Bärnighausen und stellte den RVL als eine tolle Solidargemeinschaft für ein übergeordnetes Ziel heraus. Doch obwohl 2015 wohl das beste Jahr in der Nutzung des Verbundes wird, sieht er in Zukunft erhebliche finanzielle Anstrengungen auf den RVL zukommen, um die wachsende Nachfrage auch bedienen zu können. Aktuell sei es vor allem schwierig, weiteres, geeignetes Fahrpersonal zu finden, erkärte der Geschäftsführer.