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Kreis Lörrach Fachkräfte sollen gebunden werden

Die Oberbadische
Sollte es bei den Verhandlungen zu keinen annehmbaren Ergebnissen kommen, sind Streiks nicht ausgeschlossen. Foto: Werndorff Foto: Die Oberbadische

Streikende Erzieher und Sozialarbeiter erfahren Solidarität / Lage ist angespannt

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Es sei eine lebhafte Beteiligung gewesen. Im Landkreis haben sich an den jüngsten Streiks der Erzieher rund 300 Arbeitnehmer von insgesamt 60 Einrichtungen beteiligt, sagte Verdi-Fachsekretär Roland Blanke gestern im Rahmen eines Pressegesprächs, bei dem man sich zum aktuellen Stand äußerte.

Derzeit befinde man sich wegen der Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände in der Friedenspflicht, erklärte Barbara Huber-Kramer, Mitglied des Landesbezirksfachbereichsvorstand. Sie betonte, dass sich viele Erzieher am Limit befänden und der Beruf unbedingt eine Aufwertung erfahren müsse. Das Problem sei im Landkreis höher als in Stuttgart oder Frankfurt, erklärte die Kita-Leiterin aus Maulburg. „Denn wir haben die Schweiz nebenan, viele Fachkräfte zieht es dorthin.“ Die sollen durch die Aufwertung des Berufs gebunden werden. Positiv bewertet sie, dass die Eltern hinter den Streikmaßnahmen standen und Verständnis äußerten.

Von Seiten der Sozialarbeiter betonte Anne-Katrin Schuller vom Team Soziale Dienste im Landratsamt Lörrach, dass sich viele Mitarbeiter intensiv mit dem Streikrecht auseinandergesetzt hätten. Man fühle sich jetzt gut aufgestellt, kommentierte sie den Streik im Landratsamt, an dem sich 40 Mitarbeiter beteiligten. Die Anforderungen im Beruf würden von Tag zu Tag steigen, „zudem tragen die Sozialarbeiter im Landkreis viel Verantwortung für relativ wenig Geld“, erklärte sie. Jetzt müsse man den Schwung mitnehmen für die Tarifverhandlungen im gesamten öffentlichen Dienst.

Die Lage ist laut Hubert Kramer angespannt: „Ohne einen guten Abschluss werden einige Erzieher den Beruf hinter sich lassen.“ Jetzt komme es darauf an, welches Ergebnis am Ende der Verhandlungen stehe. Positiv bewertet Blanke indes den sozialen Aspekt: „Aufgrund der losgetretenen gesellschaftlichen Debatte ist bereits ein Gewinn entstanden.“

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