Kreis Lörrach (wer). Die Kliniken des Landkreises rechnen für dieses und nächstes Jahr mit einem Gewinn in Höhe von etwas mehr als 700 000 Euro, wie Kliniken-Geschäftsführer Armin Müller jetzt im Verwaltungsausschuss berichtete. Die Gesamterlöse belaufen sich im kommenden auf rund 99 Millionen, wobei die Personalkosten mit 64 Millionen Euro angesetzt werden. Hier habe man mit tariflichen Steigerungen gerechnet. „Die Planung für das Jahr war aber so schwierig wie noch nie“, kommentierte Müller die Zahlen. Denn bei der Rechnungsstellung sei neben anderen Parametern auch der Basisfallwert noch unbekannt gewesen. Zudem rechnet Müller mit erheblichen Auswirkungen im Zuge des Krankenhausstrukturgesetzes. Während die Orthopädie aufgrund der Umschichtung von sachkosten- zu personalkostenintensiven Bereichen Abstriche machen werde, könne indes die Innere Medizin profitieren, meinte Müller. Gut stehe es vor dem Hintergrund steigender Patientenzahlen um das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ). Müller erwartet ein leicht positives Ergebnis. Änderungen wird es bei dem Kliniken-Tochterunternehmen Data-Med geben, wie der Geschäftsführer erklärte. Künftig sollen weniger Arbeitnehmer über Data-Med beschäftigt werden. Derzeit würden diesbezüglich Verhandlungen laufen, die Auswirkungen sollen laut Müller Ende 2017 greifen. Politischen Handlungsbedarf sieht Müller im Bereich der Notaufnahme, die vermehrt Patienten aufsuchten, die eigentlich den Weg zum Hausarzt antreten müssten. Hier sei man im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Grundsätzlich sei das ein landesweites Thema, erwiderte Müller auf eine Nachfrage von Ulrich May (Freie Wähler). Auch gebe es in der Notaufnahme nicht nur Wunschgäste, beschrieb Müller aggressive Patienten: „Das gesamte gesellschaftliche Spektrum wird in der Notaufnahme sichtbar.“ Zufrieden über die Bilanz äußerten sich Bernd Martin (Grüne) und Wolfgang Roth-Greiner (FDP): „Es ist beachtlich, dass auch 2017 mit einem positiven Ergebnis gerechnet werden kann.