Justizminister Stickelberger sieht in der Digitalisierung keine Lösung des aktuellen Problems, die Überlastung der Zollstellen aufgrund der Flut von Kleinstbeträgen bei der Mehrwertsteuerrückerstattung zu begrenzen. Stickelberger: „Im Gegenteil, wir verursachen Mehrarbeit – wer wird die Daten erheben und in die Systeme erfassen, der Einzelhandel? Dieser Vorschlag der Digitalisierung verursacht nur eine Vielzahl von Fragestellungen, wie Datenschutz, Sicherheit der Datenübertragung, und vieles mehr.“ Möglicherweise könnte die elektronische Erstattung der Mehrwertsteuer in ferner Zukunft die Zollstellen entlasten, aber dann werde voraussichtlich der Einzelhandel mit dem Arbeitsaufwand belastet.
Damit verbundene Kosten würden sich auf die Preise niederschlagen, befürchtet Stickelberger. „Das wäre nicht gerecht, das ist ein Placebo-Effekt mit negativen Konsequenzen für die Bürger der Region“. Philipp Schließer, Zweikandidat in der Landtagswahl im Kreis Lörrach, sieht daher die Einführung der Bagatellgrenze in Höhe von 50 Euro als einfachste Lösung an. Unter diesem Grenzwert des Einkaufsbetrags werde dann keine Umsatzsteuer erstattet und das reduziere den Anfall an „grünen Zetteln“ erheblich, ohne dass die Schweizer Kunden fernbleiben würden, weil für die Großeinkäufe nach wie vor die Steuer rückerstattet werde. „Mit der Bagatellgrenze schaffen wir Erleichterungen für das Personal im Einzelhandel und in den Zollstellen, und wir verhindern nerviges Schlange stehen“, betont Stickelberger. Das EU-Recht, räumt laut SPD diese Möglichkeit der Bagatellgrenze ein.