Kreis Lörrach Frühzeitig Sucht verhindern

Die Oberbadische
Für die Suchtprävention: AOK-Geschäftsführer Dietmar Wieland (links) überreichte Kreis-Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella und dem neuen Kommunalen Suchtbeauftragten des Landkreises, Michael Hellmann, den Scheck. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Michael Hellmann als Suchtbeauftragter vorgestellt / AOK unterstützt Prävention

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Der Landkreis hat einen neuen Kommunalen Suchtbeauftragten. Michael Hellmann, zuvor Sprecher des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, folgt auf Brigitte Baumgartner. Finanzielle Unterstützung für seine Arbeit gibt es auch durch die AOK, die gestern ebenso wie die Kreis-Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella ein Bekenntnis zur Suchtprävention abgegeben hat.

Die rund 6500 Euro sind die einzige Förderung, die der Landkreis noch von einer Krankenkasse für die Suchtprävention erhält, erklärte die Dezernentin im Rahmen der Scheckübergabe. Dennoch: „Beim Landkreis steht die Suchtprävention ganz oben auf der Agenda.“ Dabei werde mit dem Jobcenter ebenso zusammengearbeitet wie mit der Obdachlosen- oder auch der Jugendhilfe. Für Fiscella steht fest: „Die Suchthilfe muss ganz eng mit den Kooperationspartnern zusammenarbeiten und alle müssen an einem Strang ziehen.“ Insgesamt eine Million Euro gebe der Landkreis zudem in diesem Bereich aus. „Wir glauben, dass das Geld gut angelegt ist.“

Davon ist auch die AOK Hochrhein-Bodensee überzeugt. Dessen Geschäftsführer, Dietmar Wieland, will mit der Finanzspritze einen Beitrag zu den Projektkosten leisten. „Je früher die Prävention einsetzt, je früher und besser hilft sie“, setzt er unter anderem auf die Unterstützung der Villa Schöpflin, dem Lörracher Zentrum für Suchtprävention.

Froh über diese Förderung ist auch der neue Kommunale Suchtbeauftragte, der Anfang Mai die Nachfolge von Baumgartner angetreten hat, die seit Jahresanfang das Sachgebiet Eingliederungshilfe im Landratsamt leitet. Hellmann hat sich in den ersten Wochen vor allem mit der Trägerstruktur und dem Netzwerk, das im Bereich der Suchtprävention besteht, beschäftigt, wie er gestern bei der Vorstellung erklärte. „Ich bin beeindruckt, was es gibt.“ Auf dem Bestehenden will er aufbauen, dies ausbauen und verbessern helfen. Auch der Teilhabeplan 3 (Sozialplanung für die Suchtprävention & Suchthilfe im Landkreis Lörrach) wolle er weiterentwickeln.

Dabei setzt der 55-Jährige auch auf seine bisherige Berufserfahrung. Den Großteil seiner 14 Jahre beim Landratsamt hat er zwar beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft gearbeitet, doch auch bei der Arbeitsgruppe „Sammeln, Transportieren und Gebühren (SaTraG)“ habe er Moderations- und Netzwerkerfahrungen sammeln können, die er in seiner neuen Funktion nun einbringen will. Ursprünglich war der studierte Sozialwissenschaftler in der Erwachsenenbildung tätig.

Alkohol- und Tabakgenuss verursacht bei vielen Menschen auch Abhängigkeiten und Beeinträchtigungen. Ebenso ist es mit den Auswirkungen des Genusses von illegalen Drogen aber auch mit Spielsucht oder dem unkontrollierten Umgang mit den Neuen Medien. Aus diesem Grund unterhält der Landkreis Lörrach ein „Kommunales Netzwerk Sucht“.

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