^ Kreis Lörrach: Für Herausforderer - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach Für Herausforderer

Die Oberbadische
Robert Edward Neurohr (links) und Organisator Sebastian Feichtmair freuten sich über das große Interesse. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Studium Generale: Neurohr stellt Unternehmensstrategien vor

Von Silvia Waßmer

Kreis Lörrach. Wie eng Kriegsstrategien großer Feldherren wie Alexander dem Großen oder Napoleon mit heutigen Unternehmensstrategien verknüpft sind, hat am Donnerstagabend im Rahmen des Studium Generale der Dualen Hochschule Lörrach (DHBW) der Strategieexperte Robert Edward Neurohr aufgezeigt. Er referierte im gut besuchten Forum der Sparkasse Lörrach zum Thema „Strategien für Herausforderer – Mit Caesar, Napoleon & Co. die Branchenführer herausfordern und den Wettbewerb gewinnen“. Dabei erklärte Neurohr anhand spannender historischer Analogien und Fallstudien aus dem heutigen Management das jeweilige Vorgehen.

So zog er etwa eine Parallele zwischen Alexander dem Großen und Ryanair: „Alexander hat sich entschlossen, mit seiner vergleichsweise kleinen Armee das persische Großreich anzugreifen.“ Dabei marschierte er bis ins Herz des Reiches und vernichtete dieses schließlich auf Grund seiner ausgeklügelten Strategie bei der Schlacht von Gaugamela im Jahr 331 vor Christus. Ebenso stieg Ryanair zu einer Zeit in das Fluggeschäft ein, in der „Größe alles war“. Mit nur zwei Flugstrecken zwischen England und Irland hätte die kleine Airline keine Chance haben können. Doch heute, nach 15 Jahren, sei sie eine der größten und profitabelsten Airlines der Welt, hob der Referent hervor.

Das strategische Vorgehen, das zu diesem Ergebnis geführt hat, nennt Neurrohr „Die Überdehnung der Konkurrenz nutzen“ und listete dieses in einer Reihe mit vier weiteren, wichtigen Herausfordererstrategien auf, die er zudem anhand von Beispielen ausführte: „Das Kerngeschäft umfassen“, „Etablierte Strukturen brechen“, „Die Erwartungwelle antizipieren“ und „Ein Randsegment als Sprungbrett nutzen“.

Produktvorteile alleine reichten in der Regel im Konkurrenzkampf aber nicht aus, erklärte Neurohr weiter, sondern es brauche auch einer Wettbewerbsstrategie. Exemplarisch nannte er hier die Firma „Apple“, die Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre mit der Entwicklung von Computern angefangen hatte, damals aber nur auf acht Prozent Marktanteil kam. Ganz anders gestaltete sich dies Anfang der 2000er Jahre als der Konzern unter Federführung von Steve Jobs mit dem neuen Produkt „I-Pod“ einen Weltmarktanteil von 80 Prozent erreichte.

Zur Frage „wo greife ich in der Branche an“ stellte Neurohr anhand der Schlacht von Austerlitz im Jahr 1805 zwischen Napoleon und den alliierten europäischen Streitkräften drei weitere Managementstrategien vor. Sie zielen darauf ab, die „Achillesferse“ der Konkurrenz aufzuspüren, diese an einem Zurückschlagen zu hindern und sie dann konzentriert anzugreifen. Als Beispiel nannte er hier die ING-DiBa.

Umfrage

2adaf948-0d33-11ef-8d09-186c8841fdbe.jpg

Die Kommunal- und Europawahl werfen Ihre Schatten voraus. Werden Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Ergebnis anzeigen
loading