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Kreis Lörrach Geplatzter Knoten und Geldsegen

Die Oberbadische
Winfried Kretschmann mit Kandidat Josha Frey (l.). Foto: Kristoff Meller Foto: mek

Landtagswahl I: Ministerpräsident Kretschmann wirbt für grüne Politik / 700 Besucher in Lörrach

Von Marco Fraune

Von ur-grünen Themen bis hin zu einem Lob für die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin reichte die Bandbreite bei einem der letzten Wahlkampfauftritte von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. 700 Besucher wollten den Regierungschef gestern in Lörrach-Haagen erleben.

Kreis Lörrach. Die kurzfristige Änderung des Lörracher Veranstaltungsortes wertete der Landtagsabgeordnete Josha Frey als „nötig und richtig“, da die Schlossberghalle den Besucheransturm so aufnehmen konnte. Geboten wurde ein Programm, bei dem der „Altmeister der Ökologie“, Moderator Franz Alt, nicht nur Stichwortgeber für Kretschmann war. Weitere kritische Fragen stellte das Publikum.

Ein Beispiel: die Spende von Südwestmetall an die Grünen. Dass in diesem Verband auch Rüstungsunternehmen Mitglied sind und somit Wahlkampfmittel liefern, stört den Ministerpräsidenten nicht. „Warum sollte ich Probleme haben. Das ist ein angesehener Verband.“ Außerdem würde nicht ein Gewehr weniger produziert, wenn er das Geld nicht annehme.

Um Geld ging es auch bei einem originären Landesthema. „Wir haben bei der Bildung nicht gespart“, verwies er auf einen „warmen Geldsegen“. Klar sei aber auch, dass 1700 neue Lehrerstellen benötigt werden. Da die Bäume nicht in den Himmel wachsen, seien insgesamt Sparanstrengungen erforderlich. Einen Wettlauf um weitere Wohltaten, den Kretschmann im Wahlkampf beispielsweise bei den Polizeistellen erkannt haben will, könne er nicht mitmachen.

Großen Raum nahm gestern vor allem das ur-grüne Thema Energie und die aktuelle Flüchtlingssituation ein. Beim Windkraftausbau habe es einige Zeit gedauert, doch: „Jetzt ist der Knoten geplatzt“, glaubt Kretschmann, der auf die Technik als Wirtschaftsfaktor setzt. Insgesamt solle Tempo bei der ökologischen Modernisierung gemacht werden. Die AfD leugne den Klimawandel, übte der Grünen-Politiker auch bei diesem Themenfeld scharfe Kritik an der Partei. Den Weg der Kanzlerin, unter anderem für eine Stabilisierung der Flüchtlingslager an den Grenzen der Krisenstaaten zu sorgen, lobte Kretschmann erneut, der auf geringere Flüchtlingszahlen setzt.

Beim Thema Verkehr durfte die Elektrifizierung der Hochrheinbahn nicht fehlen. Hier betonte der Ministerpräsident, dass das Land „unglaublich Druck“ hierfür gemacht habe. Auch gebe es 280 Millionen Euro für die Rheintaltrasse vom Land. Baden komme gegenüber Württemberg nicht zu kurz. „Es geht nach Bedeutung der Projekte und nicht nach Landesteil“, betonte Kretschmann.

Dass er selbst ein grün angestrichener Schwarzer sei, also der CDU nahe steht, wollte der Grünen-Politiker nicht gelten lassen. „Ich bin genau in der richtigen Partei.“

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