Regio. Überrascht zeigt sich die Wirtschaft in der Region über die vorgesehenen Sparmaßnahmen der Schweiz im Zollbereich. Besonders schwer wiege die an allen Samstagen und fast allen Übergängen vorgesehen Einstellung der Zollabfertigung, heißt es in der Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee. Lediglich am Grenzübergang Basel-Weil am Rhein-Autobahn soll noch eine Samstagsabfertigung für den Transit aufrechterhalten werden. Am Wochenende müsste in Deutschland und der Schweiz eine Verlagerung der Verkehrsströme auf ein Grenzzollamt in Kauf genommen werden. Der gesamte östliche Teil der Region sowie die Ostschweiz mit den dort ansässigen Speditionen und Verteilzentren wären abgeschnitten. „Damit wäre aber auch vielen Handwerkern, Servicemitarbeitern und Lieferanten samstags der Zugang zur Schweiz faktisch verwehrt“, unterstreicht der Geschäftsführer International der IHK Hochrhein-Bodensee, Uwe Böhm. Dies hätte gravierende wirtschaftliche Konsequenzen beidseits der Grenze. Am Zollübergang in Waldshut-Koblenz werden beispielsweise samstags durchschnittlich zwischen 60 und 110, im Grenzzollamt Bietingen-Thayngen in der Spitze sogar bis zu 130 Abfertigungen vorgenommen. Auch der Grenzübergang Bargen-Neuhaus zum Kanton Schaffhausen hin soll geschlossen werden. Dies hätte entsprechende Konsequenzen auf die angrenzenden Zollämter, so die IHK. Immerhin fahren durchschnittlich rund 250 Laster in Richtung Schweiz beziehungsweise rund 200 Laster in Richtung Deutschland. Diese müssten nun über das bereits überlastete Zollamt in Bietingen-Thayngen geleitet werden. Die IHK Hochrhein-Bodensee will ihre Partner in Politik und Wirtschaft sowie die Schweizer Wirtschaftsverbände um Unterstützung bitten, um diese Entwicklung abzuwenden.