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Kreis Lörrach Großer Verbesserungsbedarf im ländlichen Raum

Die Oberbadische
Kanderns Bürgermeister Christian Renkert (rechts) überreichte dem Verkehrsminister ein Punktepapier zur geplanten S-Bahn. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Verkehrsminister stellt sich den Fragen der Bürger / „Wir wollen einen attraktiven Schienenverkehr“

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Das Leitbild der Landesregierung für alle Politikfelder ist die Nachhaltigkeit, sagte Winfried Hermann, Landesminister für Verkehr und Infrastruktur, am Freitagabend im Rahmen einer Bürgerveranstaltung in der Lörracher Alten Feuerwache. „Wir wollen Baden-Württemberg zur Pionierregion nachhaltiger Mobilität machen“, lautete seine Botschaft.

Auf dem Weg zu einer Vorzeigeregion stellen sich im Land unterschiedliche Herausforderungen. „Vor allem im ländlichen Raum herrscht großer Verbesserungsbedarf beim öffentlichen Personennahverkehr “, sagte der Minister. Zudem soll ein attraktiver Schienenverkehr angeboten werden. Ziel sei eine Mobilitätsgarantie, die vom PKW unabhängig mache. „Auch Bürgerbusse sind neben der Elek-tromobilität und Car-Sharing ein wichtiges Element eines modernen und flexiblen ÖPNV im ländlichen Raum, denn dort wird man nicht überall S-Bahnen bauen können.“

Die angestrebte Wiederbelebung der Kandertalbahn nahm der Grünen-Politiker daher positiv auf. Kanderns Bürgermeister Dr. Christian Renkert übergab dem Gast aus Stuttgart ein Punktepapier zur geplanten S-Bahn. „Wir haben die Vision, dass die Kandertal-S-Bahn, wie viele andere Regionalbahnen auch, eine Erfolgsgeschichte werden kann“, hoffte er auf Unterstützung. Hermann lobte die Initiative und betonte, dass man sich nicht abhalten lassen darf, zukunftsfähige Projekte zu planen. Eine Finanzierungsperspektive könne er derzeit allerdings nicht anbieten.

Kritik indes erfuhr der Minister von Anwohnern der Rheintalbahn und Uwe Tittmann, Sprecher der „Bürgerinitiative A 98“. Die Forderung nach einer vollen Überdeckelung des Autobahnabschnitts könne der Minister zwar nachvollziehen, diese sei aber schlichtweg nicht finanzierbar. „Außerdem ist die Verwaltung an bestimmte Richtlinien des Autobahnbaus gebunden.“

Kleinräumige Lösung

Eine kleinräumigere Lösung, vor allem weil das Verkehrsaufkommen nicht überall so hoch sei, wäre eine angemessene Option gewesen, hielt Hermann fest.

In Sachen Rheintalbahn gab es nicht nur Lob: „Wir bekommen eine zehn Meter hohe Lärmschutzwand, und durch den Bahnhof Müllheim werden täglich rund 80 Güterzüge fahren“, sagte ein Anwohner. Von Menschenfreundlichkeit könne keine Rede sein, vielmehr diktiere der Kostenvorbehalt die Regeln anstelle umweltgerechter Lösungen. Dem erwiderte der Verkehrsminister, dass man den Lärmschutz verbessern und die Wände ästhetisch und transparent gestalten werde. „Zugegeben, es ist keine Tieferlegung oder Umfahrung, aber mehr war nicht rauszuholen“, gab er zu bedenken. Zudem habe man sichergestellt, dass alle Züge durch den Katzenbergtunnel fahren können. „Das war eine Kernforderung, die wir eingelöst haben“, betonte Hermann abschließend.

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