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Kreis Lörrach Harte Arbeitsbedingungen

Die Oberbadische
Schäfer und Schafzüchter haben weiterhin einen schwierigen Stand. Die Zahl der Betriebe hat ebenso abgenommen wie auch die Zahl der Schafe. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Schafzüchter in Regio mit vielen Problemen konfrontiert

Kreis Lörrach (lu). Von Hirtenromantik oder Träumereien in freier Natur ist kaum noch eine Spur geblieben. Keine Frage: Der Berufsstand des Schäfers im traditionellen Schäferland Baden-Württemberg ist längst geprägt von harten Arbeitsbedingungen, Unwirtschaftlichkeit und Nachwuchsproblemen. Bei einem Stundenlohn von gerade mal 4,50 Euro finden sich oftmals keine Nachfolger in den Betrieben mehr. Das kam jetzt einmal mehr zur Sprache bei der jüngsten Schäferversammlung, zu welcher der Landesschafzuchtverband (LSV) ins Gasthaus „Maien“ in Eichsel eingeladen hatte.

„Um Schafe, Schafzucht und Schäferei sieht’s nicht rosig aus“, beklagten unisono Anette Wohlfahrt, Geschäftsführerin des LSV, und Johann-Georg Wenzler, Zuchtleiter des LSV. So sind in den vergangenen acht Jahren die Schafbestände um 30 Prozent auf 216 000 Tiere zurückgegangen. Die Zahl der Schäfer sank um ein Viertel auf 3200 Betriebe. Auch Wanderschäfer sind stark auf dem Rückzug und werden gerade auch im Landkreis Lörrach immer weniger angetroffen. „In zehn bis zwölf Jahren wird es wohl keine Wanderschäfer mehr geben“, mutmaßt der Zuchtleiter.

„Von einem Mindestlohn von 8,50 Euro können Schäfer nur träumen“, macht Wenzler weiterhin deutlich. Natürlich weiß auch er, dass diese Mindestentlohnung für einen angestellten Schäfer jedem Betrieb schwer fällt. Hier sieht er daher weiterhin die Politik gefordert. „Die gesamte Förderung ist aber größtenteils auf die Fläche ausgerichtet“, sagt er. Und so komme Baden-Württemberg derzeit auch gerade mal auf einen Selbstversorgungsanteil beim Lammfleisch auf 50 Prozent. Die andere Hälfte kommt zumeist aus Neuseeland.

Einen kleinen Lichtblick sieht man beim LSV durch das neue Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl, kurz „Fakt“, das zum Jahresbeginn das Vorgängerprogramm „Meka“ ablöste. Der gewünschte Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaften werden stärker berücksichtigt. „Vor allem sind die Fördersätze höher und auch die Verfahren für das Beantragen von Fördermitteln sind vereinfacht“, so Wenzler. Nicht zuletzt sei dadurch auch die Einhaltung einer artgerechten Tierhaltung besser gewährleistet, meinte Referent Jan Clausen vom Landratsamt Lörrach.

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