Kreis Lörrach Hebammen-Hotline spricht sich rum

Die Oberbadische
Der Zugang zu den Dienstleistungen der Hebammen soll mit der Hotline erleichtert werden. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kostenloses Angebot bietet Vermittlung und Beratung / „Nicht die optimale, aber eine Zwischen-Lösung“

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Die neue He-bammen-Hotline ist relativ gut angelaufen. Seit April können Schwangere aus dem Landkreis bei heimischen Hebammen Tipps und Hilfestellungen erhalten. Das auf zwei Jahre begrenzte Projekt soll zugleich zu einer Vernetzung beitragen.

Täglich klingelt das Hotline-Telefon bereits ein bis zwei Mal, obwohl bislang nur auf der Netzwerk-Seite der He-bammen im Landkreis Lörrach auf die kostenlose Informationsmöglichkeit aufmerksam gemacht wurde. Besonders jetzt vor der kommenden Feriensaison wollen Caroline Lang, Hebamme aus Efringen-Kirchen, und ihre Kolleginnen verstärkt auf das Angebot aufmerksam machen. „Denn gerade in den Urlaubsmonaten sind wir uns der mangelnden Hebammenversorgung extrem bewusst und möchten den Frauen trotzdem eine Anlaufstelle bieten“, betont Lang im Gespräch mit unserer Zeitung.

Auf den Mangel an freiberuflichen Hebammen im Landkreis Lörrach ist in der jüngeren Vergangenheit ebenso aufmerksam gemacht worden, wie auf die hohe Haftpflichtversicherungssumme, welche von dieser Berufsgruppe zu zahlen ist. Wie berichtet, wollte die Kreispolitik zwar keinen finanziellen Ausgleich dafür zahlen, aber zumindest die Hotline mit insgesamt 35 000 Euro für zwei Jahre bezuschussen. Lang: „Uns ist klar, dass es nicht die optimale, aber eine Zwischen-Lösung ist.“ So könne man den Frauen trotz der wenigen He-bammen etwas entgegenkommen.

Sieben teilen sich den Dienst, der sich auf eine Rufbereitschaft werktags von 9 bis 12 Uhr erstreckt. Im März ist für die neue Hotline ein gemeinnützer Verein gegründet worden, bei dem die Hebammen Mitglied werden können. Sieben zählen zu den Gründungsmitgliedern. „Wir erhoffen uns damit, die Vernetzung zu optimieren“, erklärt Lang. Wer wann welche Kapazitäten hat, soll schneller untereinander kommuniziert werden.

„Wir sind eher die Vermittelnden und Beratenden. Und wir helfen bei Problemen, wenn man am Telefon helfen kann“, skizziert die Hebamme das Aufgabenfeld. Denn viele Frauen hätten speziell im ländlichen Raum Probleme, eine Hebamme zu finden. Viele werdende Eltern wüssten zudem nicht um Angebote wie Babymassage oder andere gesetzliche Ansprüche. Aber auch Auskünfte zu einer Geburt in der Schweiz sind gefragt.

Um die Bedürfnisse genau zu erfahren, will das Lörracher Netzwerk der Hebammen bald eine Umfrage bei jungen Eltern starten. Darüber hinaus wird auch eine Statistik geführt, um den Bedarf zu ermitteln. Die Überlegung, neben der telefonischen Erreichbarkeit auch eine Sprechstunde beispielsweise im St. Elisabethen-Krankenhaus einzurichten, sei „im Hinterkopf“. „Wir analysieren aber erst einmal, wie die Hotline angenommen und von wo aus angerufen wird.“

u  Die Hebammenhotline ist immer werktags von 9 bis 12 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800/0005771 erreichbar.

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