Kreis Lörrach Hobby zum Beruf machen

Die Oberbadische

Krankentransport beim Roten Kreuz

Von Rolf Rombach

Anina Trefzer (19) aus Wollbach und Lukas Schlegel (19) aus Weil am Rhein sind seit Herbst im Krankentransport tätig. Zu Beginn haben sie eine Ausbildung zu Rettungshelfern absolviert. Ihre Hauptaufgabe ist der Transport von Patienten zwischen Krankenhäusern, Arztpraxen und deren Wohnorten. „Zum Teil müssen die Menschen auch medizinisch betreut werden zu Beginn oder während der Fahrt, weswegen wir die mehrwöchige Ausbildung absolvieren.“ Dabei sind sie aber nicht alleine, die Verantwortung liegt bei den begleitenden Rettungssanitätern oder Rettungsassistenten, erläutert Anina.

Sie kam zum FSJ über ihre ehrenamtliche Mitgliedschaft im Roten Kreuz, angefangen hat sie im Jugendrotkreuz und ist seit drei Jahren in der Bereitschaft des Ortsvereins Wollbach. „Dort habe ich viel über Erste Hilfe gelernt und immer die Tätigkeit im Rettungsdienst bewundert. Über das FSJ kann ich nun für ein Jahr mein Hobby zum Beruf machen, bevor ich studieren gehe“. Ihr Kollege Lukas wollte ebenfalls vor dem Studium noch eine Auszeit nehmen und etwas mit Menschen machen. Durch seinen Nachbarn, der ebenfalls FSJler im Rettungsdienst war, wurde er auf den Krankentransport aufmerksam. An der Arbeit macht ihm vor allem Spaß zu sehen, wie Menschen aufblühen, wenn man sich ein wenig mit ihnen unterhält und Interesse zeigt. „Und ihre Dankbarkeit zu spüren für eine relativ simple Sache“, ergänzt er. Anina ist immer wieder erstaunt, welche neuen Orte sie im Landkreis, als auch darüber hinaus kennenlernt, obwohl sie in der Gegend aufgewachsen ist.

An ihre Grenzen kommen die beiden jungen Menschen zum Teil bei Ersthelfer-Einsätzen, wenn sie bei Notfällen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine erste Behandlung vornehmen. „Mir fehlt da noch ein wenig die Routine“, findet Lukas. „Wichtig ist, dass man dann jemanden hat mit dem man über solche Einsätze reden kann, ergänzt Anina. Da Menschen auch am Wochenende krank werden, fallen für die Freiwilligen auch Samstags- und Sonntagsdienste an. Dafür gibt es dann unter der Woche einen freien Tag.

Bei den Bildungsseminaren haben Anina und Lukas mit ihren verschiedenen Gruppen unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Während sie interessante Vorträge von Polizisten, Gerichtsmedizinern und ehemaligen Drogenabhängigen hatte und jedes Seminar bisher toll fand, gefiel Lukas bisher lediglich das Thema Stressbewältigung, das auch noch etwas zu kurz behandelt wurde.

Bis Sommer möchten beide noch die Ausbildung zu Rettungssanitätern absolvieren, um damit dann auch als verantwortliche Person Krankentransporte durchführen zu können oder auch im Rettungsdienst aushelfen zu können. Lukas strebt ein Studium in Medizintechnik oder Medizininformatik an, was auch durch die Erfahrungen aus seinem FSJ bestärkt wurde. Anina weiß noch nicht genau, was sie studieren will. Sie hofft aber dann auch auf eine Möglichkeit, in den Semesterferien aushelfen zu können. „Ich finde es einen tollen Beruf, den ich echt vermissen würde, wenn ich ganz aufhören müsste.“

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