Rektor im Ruhestand Fritz Ernst ist mit 88 Jahren gestorben
Steinen-Weitenau (hp). Er habe nur seine Pflicht getan, sage Fritz Ernst, als er im Juli 1991 als Rektor der Nachbarschaftsschule Weitenau-Wieslet in den Ruhestand verabschiedet wurde. Am 15. Januar ist Fritz Ernst im Alter von 88 Jahren gestorben.
Geboren in Freiburg am 21. August 1926, begann Fritz Ernst nach dem Abitur sein Studium, das ihn unter anderem nach Meersburg, Colmar und Lörrach führte. Nach seinem Examen trat Fritz Ernst seine erste Stelle in Freiburg an, ehe er 1952 nach Endenburg kam und hier ein neues Zuhause fand. Hier hatte er gefunden, was ihm zusagte: Landschaft und Leute. Im Ein-Mann-Betrieb unterrichtete er die Endenburger Jugend. Am Vormittag die Großen und am Nachmittag die Kleinen. In Endenburg war er Mitbegründer des Fremdenverkehrsverbands sowie Rechner und Schriftführer der Freiwilligen Feuerwehr.
Mit der Schulreform, die 1967 auch den Umzug von Endenburg nach Weitenau bedingte, kam dann auch das Ende der Alleinlehrerschule. Auch in Weitenau wurde der Schulleiter schnell ins Dorf integriert. Er wurde Mitglied des TuS Weitenau.
Hier war Fritz Ernst, nach einem kurzen Intermezzo in Steinen bis zu seiner Pensionierung Schulleiter. Fast 40 Jahre lang hatte Ernst, ein Dorfschullehrer alter Prägung- und das im positivsten Sinne -, Schulgeschichte in den Wäldergemeinden geschrieben. Ernst hatte die Kinder gern und die Kinder ihn.
Für den früheren Weitenauer Ortsvorsteher Hans-Willi Dürr verkörperte Ernst den legendären Typ vom Dorfschullehrer, der noch im Schulhaus wohnt, auch Hausmeisterfunktionen ausübt und Interesse am Dorfleben hat. Seine Lehrerkollegen schilderten ihn als einen Rektor, der zupackt und die Arbeit nicht auf andere abwälzt. Nach seiner Pensionierung zog Ernst nach Schopfheim. Ernst heiratete 1949 seine Frau Gerda. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Die Abdankungsfeier findet am Samstag, 24. Januar, um 11 Uhr in der Friedhofskapelle in Fahrnau statt.
