Interesse hält sich in Grenzen

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Von 24 angeschriebenen Kindertagesstätten nutzen 13 das Förderprogramm zur Qualitätssteigerung in Kindertageseinrichtungen. Nicht sonderlich zufrieden zeigten sich Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über diese Resonanz. Weiterhin will die Verwaltung die Werbetrommel rühren und immer wieder zur Beteiligung aufrufen.

Das Programm wurde Anfang dieses Jahres gestartet. Es soll Einrichtungen unterstützen, in denen ein größerer Bedarf besteht. Insgesamt 70 000 Euro macht der Kreis dafür locker. Die Federführung des Projektes liegt bei der Stabsstelle Bildungsregion.

Auswahlkriterien waren eine durchgeführte Sozialraumanalyse, das Umfeld der Kita (beispielsweise Nähe zu einer Flüchtlingsunterkunft), die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung und die Anzahl der Kinder mit Migrationshintergrund. Daraufhin wurden 24 Kitas angeschrieben, in 13 davon sind nun verschiedene Maßnahmen geplant, wie Fall- und Teamsupervisionen, Praxisbegleitung, Teamcoaching oder Elternabend mit Referenten oder auch Fortbildungen in der Kita zu Themen wie der interkulturellen Kompetenz.

Dass sich nicht mehr beteiligen, führt die Verwaltung auf Belastungen der Kindertageseinrichtungen zurück (Stichwort: Fachkräftemangel). „Wir hatten gehofft, dass da mehr kommt“, war Gabriele Weber (SPD) nicht sonderlich glücklich mit der Resonanz. Auch Margarete Kurfeß (Grüne) vermisste bestimmte Kitas.

Dem pflichtete auch Elke Wissler, Leiterin der Stabsstelle Kindertageseinrichtungen im Landratsamt, bei. „Es ist ein harter und intensiver Weg – über Jahre.“ Sie weiß um das stete „Anbieten und Abholen“, das zu leisten sei – also müsse Überzeugungsarbeit erfolgen. Es sei ein mühsames Vorankommen, doch es bewege sich etwas. So werde in vier Kitas eine Fortbildung zur interkulturellen Kompetenz angeboten.

Jeder Kita stehen für dieses Jahr zirka 5400 Euro für Maßnahmen zur Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte in ihrer Arbeit zur Verfügung. Die Einrichtungen können eine oder mehrere Maßnahmen über das Förderprogramm finanzieren.