Kreis Lörrach: Irritierte Bürger - Kreis Lörrach

Ausschuss diskutiert über Asyl

Kreis Lörrach (wer/mcf). Bei der Diskussion in der Gemeinschaftsunterkunft in Rheinfelden (wir berichteten) wurde deutlich, dass der Strom von Asylsuchenden von Monat zu Monat ansteigt. 50 Prozent kämen aus sicheren Herkunftsländern, so Jürgen Kempf, Leiter der Einrichtung. Vernehmbar war der Ruf nach Abschiebungen, derzeit liege die Quote bei etwa acht Prozent. Man sei in dieser Hinsicht nicht konsequent genug, so Landrätin Marion Dammann. Nach der Diskussion in der Gemeinschaftsunterkunft in Rheinfelden verwies sie auch am Nachmittag im Sozialausschuss auf das „Rückkehrmanagement“.

Über eine positive Stimmung gegenüber den Asylsuchenden berichtete FDP-Kreisrat Franz Kiefer im Ausschuss. Doch die Bürger seien überrascht, dass von den ersten 40 alle aus sicheren Drittstaaten gekommen seien. Aus Lörrach vernimmt Hanspeter Hüttlin (CDU) ähnliche Töne angesichts der Belegung der Unterkunft an der Gretherstraße. „Die Leute dachten, dass Kriegsflüchtlinge kommen und nicht Menschen aus Balkanstaaten.“ Kreis-Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella weiß zwar darum, verwies aber darauf, dass jeder Flüchtling in den Gemeinschaftsunterkünften gleich zu behandeln sei. „Es ist ein politischer Auftrag.“

Gabriele Weber (SPD) betonte die Bedeutung der Sprachförderung. Für ihre Fraktionskollegin Hannelore Nuß steht die Motivation der Mitarbeiter ganz vorne an. Hier verwies Zimmermann-Fiscella auf zusammengeschweißte Teams in den Unterkünften. Jörg Lutz (SPD) sieht 200 Menschen in einer Unterkunft nicht als Problem an. Tägliche Besorgungen und ein großes Areal sorgten für nicht allzu große Enge.