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Kreis Lörrach Kandertal-S-Bahn als Teil der Teilhabegerechtigkeit

Die Oberbadische
Josha Frey erhält im Landtagswahlkampf auch Unterstützung von seiner Ersatzkandidatin, Nina Allweier. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Wahlkampfstart: Grünen-Landtagsabgeordneter läutet heiße Phase ein / Kretschmann kommt

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Mit dem Verweis auf ein 243-seitiges Wahlprogramm als Informationshintergrund, vielen bunten Wahlplakaten als Hingucker und neuen Flyern als schnellen Überblick hat Josha Frey gestern bei einer Pressekonferenz seine heiße Wahlkampfphase eingeläutet. Wenig verwunderlich: Die Popularität des grünen Regierungschefs soll dabei Rückenwind verleihen. Zwei Tage vor der Landtagswahl, am 11. März, wird Winfried Kretschmann auch im neuen Domizil von Tempus fugit in Lörrach zu Gast sein.

In den Ausführungen von Frey dominierte gestern aber das Thema Flüchtlinge. Angesichts der große Migrationsbewegung und den damit auch für das Land Baden-Württemberg verbundenen Herausforderungen, ist Frey froh, dass nicht mehr Stefan Mappus sondern Winfried Kretschmann der Ministerpräsident heißt, da ansonsten die Situation nicht so gut aufgefangen worden wäre. „Er kann Krisen meistern.“

Inhaltlich darf für den heimischen Landtagskandidaten auch nicht am Recht auf Asyl gerüttelt werden. Kriminelle müssten natürlich bestraft werden. Frey sieht jedoch außerdem nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen, die mit den Flüchtlingen verbunden sind, Stichwort: Fachkräftemangel.

Die AfD soll im Wahlkreis Lörrach nicht mehr als fünf Prozent bei der Landtagswahl erreichen, definiert der Grünen-Abgeordnete als Ziel. Doch es sei durchaus schwer, deren Vertreter zu stellen. So habe der heimische AfD-Spitzenkandidat Wolfgang Fuhl bei einer Podiumsdiskussion ein Referat wie in der elften Klasse im Gemeinschaftskundeunterricht gehalten. „Es war relativ flach und nichtssagend.“ An der Intelligenz des AfD-Vertreters zweifelt er hingegen nicht. Doch: „Intelligenz hat nicht unbedingt mit politischer Integrität zu tun. Goebbels war sicherlich auch intelligent.“ Dies will Frey aber nicht als Nazi-Vergleich bewertet wissen, wie er auf Nachfrage betont.

Der Empfehlung von Kretschmann will Frey nicht folgen, sondern auch gemeinsam mit dem AfD-Kandidaten erneut auf einem Podium Platz nehmen. Außerdem gelte es, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und mit potenziellen AfD-Wählern das Gespräch zu suchen.

Obwohl die Themen Flüchtlinge und Umgang mit der AfD den Wahlkampf aktuell prägen, hofft Frey auch mit regionalen Inhalten punkten zu können. So setzt er beispielsweise auf eine Kandertalbahn-S-Bahn als Teil der Teilhabegerechtigkeit. „Das ist nicht nur ein Hirngespinst.“ Die Chancen würden steigen, doch ein dickes Brett sei hier zu bohren. Und im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Rheintalbahn, der zuerst abgeschlossen werde, müsse in Haltingen der Gleisanschluss in Richtung Kandertal vorbereitet werden.

Auf die Fahnen schreibt sich der Grünen-Abgeordnete, dass die psychiatrische Versorgung im Landkreis ein Thema ist. Es müsse zu stationären und ambulanten Verbesserungen kommen.

Für den Wahlkreis Lörrach kalkuliert Frey, die 30 Prozent-Marke bei der Wahl knacken zu können. Er selbst dürfte sicher in den Landtag einziehen, da etwa 20 Prozent reichen würden.

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