Kreis Lörrach Klinik-Standort Lörrach nur mit Ausbau der Wiesentalbahn

Die Oberbadische
Bei der Standortwahl des geplanten Zentralklinikums spielt auch die Anbindung an den ÖPNV eine Rolle. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Pro Schiene: Fahrgastverband nimmt Stellung zum geplanten Zentralklinikum und seine Anbindung an den ÖPNV

Kreis Lörrach. Derzeit gibt es drei Vorschläge für den Standort des geplanten neuen Zentralklinikums des Kreises. Immer wieder wird in der Diskussion um die Standortfrage die Nahverkehrsanbindung miteingebracht. Der Fahrgastverband Pro Schiene Dreiland nimmt dazu Stellung.

Die Standorte Entenbad in Lörrach und Gündenhausen in Schopfheim liegen nahe der B 317 und an der S-Bahnlinie im Wiesental. „Der Standort Schopfheim hätte für die Wiesentalbahn keinerlei negative Folgen, da es bereits in unmittelbarer Nähe des vorgesehenen Geländes den Haltepunkt Schopfheim-West gibt“, heißt es in der Pressemitteilung.

Anders sehe dies beim Standort Entenbad in Lörrach aus, da dort zwar auch die Wiesentalbahn vorbei fährt, jedoch bislang kein Haltepunkt existiert. „Zwar wäre technisch der Bau einer Bahnstation kein Problem, doch würden sich schwerwiegende Probleme für den Fahrplan mit Taktverkehr ergeben“, sagt der Fahrgastverband. Die an beiden Standorten vorbeiführende Wiesentalbahn ist zwischen dem Bahnhof Haagen und dem Bahnhof Schopfheim nur eingleisig befahrbar. Eine Kreuzung in Steinen wäre nicht möglich, da das zweite Gleis dort durch die S 5 (Weil – Steinen) belegt ist. Seit Abbau des zweiten Gleises im Bahnhof Maulburg besteht für die S 6 keine Kreuzungsmöglichkeit zwischen den Bahnhöfen Haagen und Schopfheim.

Auch die Fahrtzeit zwischen den beiden Punkten könne laut Pro Schiene nicht mehr verlängert werden, da sonst der halbstündige Taktverkehr nicht mehr aufrecht zu erhalten wäre. „Die Züge aus Lörrach haben bereits jetzt im Berufsverkehr oft eine Verspätung von einigen Minuten, wenn sie in Schopfheim ankommen. Da es keine andere Kreuzungsmöglichkeit gibt, muss dann der Gegenzug aus Zell in Richtung Basel im Bahnhof Schopfheim warten und handelt sich somit selbst noch eine Verspätung ein“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der neue Haltepunkt im Entenbad müsste also doppelspurig gestaltet werden, und die Doppelspurigkeit bis zum Bahnhof Steinen, der ja bereits über zwei Gleise verfügt, verlängert werden. „Sollte der Kreistag nun das neue Klinikum nach Lörrach vergeben, muss der Kreis auch für den teilweise zweigleisigen Ausbau der Wiesentalbahn sorgen. Ansonsten wäre unser schönes S-Bahnsystem nicht mehr das, was es ist“, betont Pro Schiene.

Sollte die Wahl des Kreistags auf den Standort Rheinfelden-Herten fallen, wäre die Wiesentalbahn nicht betroffen. Allerdings wird der Bahnhof Herten derzeit nur stündlich angefahren. „Sollte das Zentralklinikum hier gebaut werden, wäre die Einführung eines Halbstundentakts unumgänglich. Und auch die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke sollte dann bis zur Fertigstellung des Klinikums durchgeführt sein“, sagt Pro Schiene.

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